NÖ: Senioren und Zuwanderer als Gäste immer wichtiger

Miernicki, Bohuslav, Schlögl und Wandscher (v.l.) präsentierten Zukunftsstrategien für Tourismus
Leitfaden soll Betrieben das Werben um spezielle Zielgruppen erleichtern

Mehrsprachige Hinweisschilder, gut lesbare Unterlagen, Barrierefreiheit oder klar verständliche Symbole auf Orientierungstafeln werden in Zukunft unerlässlich sein, um Touristen zufrieden zu stellen. Weil immer mehr der Gäste ein höheres Alter haben oder einen multikulturellen Hintergrund aufweisen.

Ein eigener Leitfaden soll Tourismusbetrieben nun helfen, mit den großen Herausforderungen durch demografischen Wandel der Bevölkerung zurecht zu kommen. „Der Anteil der über 60-Jährigen wird im Jahr 2050 bereits ein Drittel an der Bevölkerung betragen“, erklärte Landesrätin Petra Bohuslav. Deshalb beschäftige sich das Land NÖ bereits länger intensiv mit dem Thema. Als einziges in Österreich, wie Ecoplus-Chef Helmut Miernicki in Krems betonte, wo am Mittwoch ein Symposium zum Thema „Demografischer Wandel als Chance für Niederösterreichs Wirtschaft und Tourismus“ stattfand.

Der neue Leitfaden, den die Organisation der derzeit 47 Top-Ausflugsziele von NÖ erstellt haben, gibt praktische Hilfestellungen und Anregungen. Als Beispiel nannte Brigitte Schlögl, Geschäftsführerin des nö. Landesmuseums, leichter lesbare Schriften auf Speisekarten oder barrierefreie Homepages, auf denen man Sprachen auswählen und die Schriftgröße verstellen kann. „Personen mit multikulturellem Hintergrund werden immer häufiger, dafür braucht es geschultes Personal und toleranten Umgang“, meinte Schlögl.

„Man kann nicht alles perfekt machen, aber einige Maßnahmen zeigen den jeweiligen Zielgruppen, das man sich um sie bemüht und das wird honoriert“, erklärte Christian Wandscher, Geschäftsführer eines Gartenparks in Norddeutschland, der mehrfach für seine Konzeption ausgezeichnet wurde. Ein Beispiel: „Nur selten werden unsere Unterlagen in Brailleschrift angefordert. Aber ein lediglich in Blindenschrift gekennzeichneter Knopf an einem Brunnen informiert lediglich Sehschwache darüber, dass man nassgespritzt wird, wenn man ihn drückt. Das gefällt den meisten und sie erzählen es weiter“, erzählt Wandscher.

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