NÖ: Schwere Vorwürfe gegen Kinderkrippe

Symbolbild
FPÖ forderte Ortschef in Schreiben auf, Causa zu klären. Gemeinde und Krippen-Betreiber weisen Anschuldigungen zurück

Vernachlässigung und sogar Gewaltanwendung – es sind schwerwiegende Vorwürfe, die FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Höbart sowie ein FPÖ-Gemeinderat einer Gemeinde im Wiener Umland gegen die Leitung der Kinderkrippe erheben. Nachdem sich mehrere Eltern beschwert hatten, richtete der Mandatar ein Schreiben an dem Bürgermeister, in dem er fordert, die Causa aufzuklären. Sonst will die FPÖ eine Sachverhaltsdarstellung einbringen. Der Ortschef und die Krippen-Betreiber weisen die Vorwürfe zurück. "Uns sind bis dato keine strafrechtlich relevanten Tatbestände bekannt", erklärt der Bürgermeister. Auch wurde kein Kind von der Krippe angemeldet.

"Ich habe selbst einmal mitbekommen, wie ein Kind an der Hand gezogen wurde, dass es ausgerutscht ist", berichtet eine Mutter, die lieber anonym bleiben will, dem KURIER. Auch ihre Tochter sei einmal so hart angefasst worden. Dazu komme, dass deren Windeln nicht gewechselt wurden, sodass sie entweder total durchnässt oder mit verklebtem Gesäß abgeholt wurde. Zuletzt habe ihre Tochter "ominöse" blaue Flecken, von einem Sturz. "Seither will sie nicht mehr in die Krabbelstube." Nur mit Bauchweh gebe sie ihr Kind nun dorthin, habe aber keine andere Möglichkeit. In dem Schreiben des FPÖ-Gemeinderats an den Bürgermeister werden noch andere Vorwürfe aufgelistet. So sei zumindest ein Kind geschüttelt worden oder die Kleinen seien in der prallen Sonne liegen gelassen worden. Auch Höbart fordert, die Vorfälle aufzuklären und Eltern nicht weiter abzuwimmeln.

Nach bekanntwerden der Vorwürfe hat der Ortschef die Einrichtung selbst besichtigt. "Ich habe keine Auffälligkeiten festgestellt". Dennoch hat er die Kindergarteninspektorin und den Betreiber der Krippe informiert."Fakt ist, es wurde kein Kind abgemeldet." Beschwerden, die die Gemeinde erreichten, wurden mit den Eltern geklärt. Auch bei der Betreiberorganisation heißt es, dass man einen Beissvorfall und Beschwerden zum Thema Wickeln mit den betroffenen Eltern klären konnte. Auch einen Elternabend sei veranstaltet worden. Der Geschäftsführer fordert die FPÖ jedenfalls auf, weitere Vorwürfe direkt bekannt zu geben. "Die Behauptungen gegenüber der Öffentlichkeit haben Rufschädigendes Potenzial."

Für eine Grüne Gemeinderätin der Ortschaft, die sich wegen der Vorwürfe bereits im Herbst an die Gemeinde gewandt hatte, ist der gesetzliche Betreuungschlüssel von zwei Mitarbeitern für 15 Kleinkinder Ursache des Übels. Manches könne wohl mit Überforderung erklärt werden.

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