NÖ: In vier Gemeinden wird wieder "geblitzt"

In Perchtoldsdorf darf seit 2014 "geblitzt" werden.
Im Wiener Umland setzen vier Gemeinden auf Tempomessung. Sechs weitere haben Interesse.

Für Autofahrer im Wiener Umland heißt es: langsam fahren. In vier Gemeinden "blitzt" das Radar wieder; sechs weitere sollen folgen.

Seit den Kommunen vor etwa acht Jahren die Messungen aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken untersagt wurden, führten die Kästen ein "blindes", ungenütztes Dasein. Seit Kurzem sind sie in Mödling jedoch wieder geladen. 50.000 Euro investierte die Gemeinde dafür.

In Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit wurden sechs Standorte festgelegt, wo aus Gründen der Verkehrssicherheit eine Geschwindigkeitsüberwachung sinnvoll ist. Etwa bei Schulen oder Kindergärten. Denn nun dürfen die Gemeinden nicht mehr selbst entscheiden, wo die Geräte aufgestellt werden. Damit soll der Vorwurf, sie würden sich ein Körberlgeld verdienen, entkräftet werden.

Weitere Orte prüfen

Auch in Biedermannsdorf und Leopoldsdorf wird wieder geblitzt. In der Pilotgemeinde Perchtoldsdorf sind die Geräte seit 2014 aktiv. In Wiener Neudorf, Vösendorf und Brunn/Gebirge werden Standorte geprüft, Maria Lanzendorf, Guntramsdorf und Untersiebenbrunn haben Interesse. Für die Überwachung ist die Polizei zuständig, die Strafen stellt die BH aus. Die Gemeinden müssen die Geräte anschaffen und warten. Dafür erhalten sie 80 Prozent der Einnahmen, der Rest geht ans Innenministerium.

Reich würden die Kommunen nicht, so Perchtoldsdorfs Bürgermeister Martin Schuster (ÖVP) bereits im Frühjahr. 2015 seien es 100.000 Euro gewesen. Dafür würden sich die Leute sicherer fühlen. Mödlings Stadtchef Hans Stefan Hintner (ÖVP): "Mir wäre es am liebsten, wenn es null Euro wären, weil sich alle an die Geschwindigkeit halten." Er kritisiert das nun langwierige Verfahren.

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