Schloss Trautmannsdorf wird Gesundheitsressort: Bau startet 2026

Luftaufnahme von Schloss Mailberg mit umliegenden Gebäuden und Feldern.
Nach 12 Jahren und viel Widerstand gibt es jetzt grünes Licht für das Projekt von Immobilienentwickler Norbert Winkelmayer.

Schloss Trautmannsdorf im Bezirk Bruck an der Leitha blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Das klassizistische Anwesen wurde 1810 durch Fürst Philipp Batthyány erbaut, fungierte 1849 bei der Niederschlagung der Revolution in Ungarn als Militärspital und im 20. Jahrhundert als Sanatorium für Lungenkrankheiten.

Seit der Zwischenkriegszeit steht das Schloss leer - und verfällt langsam.

Dem wollte Immobilienentwickler Norbert Winkelmayer ein Ende bereiten, als er den Komplex im Jahr 2013 mit seiner Sans Souci Group kaufte, um es zu sanieren. Doch rasch regte sich Widerstand gegen das Projekt. Im Ort, aber auch seitens der Naturschutzorganisation "Alliance for Nature". Nun, nach zwölf Jahren, gibt es aber doch grünes Licht für die Schloss-Revitalisierung.

Luftaufnahme eines Schlosses mit Nebengebäuden und einem Park.

So soll das künftige Gesundheitsressort aussehen.

Schwerpunkt Präventivmedizin

Konkret geplant ist ein Medical Health Resort, in dem der Schwerpunkt auf Präventivmedizin gelegt werden soll. Das rund 4.000 Quadratmeter große Herrenhaus selbst soll saniert und in ein Hotel mit Seminarräumen und Restaurant umgewandelt werden. Auf dem elf Hektar großen Grund sollen außerdem Hotelpavillons mit rund 100 Zimmern sowie Behandlungsräume entstehen, 16 Reihenhäuser, Personalwohnungen, betreutes Wohnen, ein Veranstaltungszentrum und eine Tiefgarage mit 260 Stellplätzen.

Der Baubescheid der Gemeinde ist seit kurzem rechtskräftig. Winkelmayer ist den Forderungen mehrerer Bürgerinitiativen im Ort in zahlreichen Punkten entgegen gekommen. Weitere Einsprüche gegen den Baubescheid hat das Landesverwaltungsgericht zurückgewiesen.
 
„Wir haben jetzt einen Raumordnungsvertrag, der eine deutlich bessere Situation schafft als vor fünf oder sechs Jahren“, sagt Trautmannsdorfs Bürgermeister Johann Laa (ÖVP). Er sei mit dem Verhandlungsergebnis im Großen und Ganzen zufrieden.
Ein Mann mit grauem Sakko und weißem Hemd blickt in die Kamera.

Immobilienentwickler Norbert Winkelmayer.

Einen Katalog an Wünschen hatte die Gemeinde an die Umwidmung geknüpft. Vor allem forderte man die Erhaltung des Schlosses. Auch die Vergabe von Wohnungen habe man herausverhandelt, so Laa. Außerdem die teilweise Übernahme der Straßenerrichtungskosten für die Zufahrt, eine Verbreiterung der Hauptstraße und die Begehbarkeit des Parks.

"Verhandlungsmarathon"

Winkelmayer spricht von einem „dreijährigen Verhandlungsmarathon“. Nun soll die nötige Umwidmung im September im Gemeinderat beschlossen werden. "Dann müssen wir noch einmal umplanen, um alle Wünsche zu erfüllen." So werde die Position der Reihenhäuser und der Zufahrten verändert. Auch die Hotelpavillons werden lockerer mit mehr Freiraum angeordnet (siehe Renderings).

Mit einem tatsächlichen Beginn der Bauarbeiten rechne er Ende 2026.

"Wir werden das Projekt nicht auf einmal, sondern in drei Abschnitten errichten. Der erste Bauteil soll etwa zwei Jahre später, also etwa Anfang 2029 fertig gestellt sein", hofft Winkelmayer.

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