Revitalisierung: Schloss Trautmannsdorf wird Gesundheitsresort
Seit Jahren ist es dem Verfall preisgegeben, nun will Immobilienentwickler Norbert Winkelmayer, Chef der Sans Souci Group, das Schloss Trautmannsdorf in Bruck/Leitha aus dem Dornröschenschlaf küssen. Doch im Ort gibt es auch Widerstand.
2013 hat Winkelmayer das neoklassizistische Schloss erworben, seither wurde mit der Gemeinde, der Behörde und dem Bundesdenkmalamt geplant. Nun wurde das Konzept eingereicht. Auf dem rund 15 Hektar großen Areal und im sanierten Schloss soll ein Gesundheitsresort etwa zur Burnout- und Diabtesprävention samt angrenzendem Spa, Ärztezentrum und Seminargebäude entstehen.
Wohnen neben dem Schloss
Neben begrünten Hotelgebäuden mit knapp 120 Zimmern sowie Apartments für längere Aufenthalte sollen auch ein Wohngebäude für Mitarbeiter, sowie betreutes Wohnen und in der letzten Ausbauphase 16 Reihenhäuser errichtet werden. Der 2,5 Hektar große Schlosspark wird aufgeforstet.
Auch eine Tiefgarage soll es geben. Im Endausbau wären maximal 600 Personen vor Ort, sagt er – die meisten Hotelgäste oder Angestellte.
Millionen-Investition
Die Investitionskosten für das Projekt betragen rund 86 Millionen Euro, erklärt der Immobilienentwickler. Allerdings im Endausbau. In der ersten Phase soll das Schloss saniert, das Spa und das Ärztezentrum, das Hotel und die Garage errichtet werden. Dafür seien etwa 40 Millionen Euro vorgesehen, sagt Winkelmayer.
Allein die Sanierung des 4.200 Quadratmeter großen Schlosses würde 15 bis 18 Millionen Euro verschlingen.
Decke eingestürzt
Derzeit sei das Schloss sehr "marod", berichtet der Geschäftsführer der Sans Souci Group. Er traue sich mittlerweile nicht mehr hineingehen. Zuletzt habe das Schloss gesperrt werden müssen, Teile des dritten Stocks seien ins Erdgeschoß gestürzt.
Widerstand
Im Ort wiederum machen seit Wochen wilde Gerüchte die Runde. Von bis zu 600 neuen Einwohnern war etwa die Rede.
Eine von 262 Menschen unterschriebene Petition hatte mehr Information gefordert.
Infoabende am Montag
Dem sind Winkelmayer und Bürgermeister Heinz-Christian Berthold (ÖVP) bei zwei Info-Events am Montag nachgekommen, zu denen rund 100 Bürger erschienen. Zwei weitere sollen nächste Woche folgen. „Der Grundtenor war sehr positiv“, sagt der Immobilientwickler, der glaubt, nun die Ängste der Bevölkerung zerstreut haben zu können.
Zuvor sei mit Zahlen herumgeworfen worden, die schlicht falsch seien. Das Dörfliche und Idyllische, das will er erhalten.
Verkehrskonzept soll kommen
Auch Ortschef Berthold betont, dass die Wünsche der Bevölkerung einfließen sollen. Das betreffe vor allem das Thema Verkehr – hier wird mit dem Land ein Konzept abgestimmt – sowie die Öffnung des Areals für die Bevölkerung. Das, betont Winkelmayer, werde möglich sein.
Es werde ein Café und ein Restaurant geben, auch das Schwimmbad könne genutzt werden.
Arbeitsplätze für die Region
Das Projekt sei eine Chance und ein Leitbetrieb für die Region, betont Berthold. So sollen rund 150 Arbeitsplätze entstehen. Und obwohl die vor zwei Jahren einstimmig erfolgte Umwidmung öffentlich aufgelegen ist, die direkten Anrainer und der Gemeinderat informiert wurden, wolle man die Kommunikation verbessern.
„Wir nehmen die Bedenken der Bevölkerung ernst.“ Winkelmayer rechnet derzeit mit Baubeginn 2020/21. Anfragen für Reihenhäuser und betreute Apartments gebe es schon - aus Trautmannsdorf.
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