NÖ: Dorferneuerung wird auf neue Beine gestellt
Am Fundament von 600 Vereinen, die im Vorjahr 85.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden leisteten, wird in Niederösterreich die Dorf- und Stadterneuerung auf neue Beine gestellt. Mit einem unkomplizierten, schnellen und direkten Zugang zu Förderungen wolle man in den Orten und Städten Ehrenamtliche zu noch mehr Engagement und Erneuerung motivieren, kündigten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) sowie die Gemeindeverbandspräsidenten Johannes Pressl (ÖVP) und Rupert Dworak (SPÖ) an.
Von Erwin Pröll vor fast 40 Jahren gegründet, ist die Dorferneuerung zum Motor für Hunderte Projekte geworden. Mit seiner neuen Zuständigkeit für die Regionalentwicklung habe er sich nun viel Neues vorgenommen, kündigte Pernkopf an.
Hauptziel sei, die Gemeinden ab dem 1. Jänner schneller und besser bei der Umsetzung von Projekten begleiten und unterstützen zu können. Der Zugang zum Fördertopf, den das Land von jährlich 3,6 Millionen Euro auf 4,3 Millionen aufstockt, wird nicht mehr zeitlich limitiert. Bisher mussten Gemeinden nach einer vierjährigen Projektphase eine vierjährige Pause einlegen, um den Dorferneuerungstopf wieder anzapfen zu dürfen. Pernkopf: „Diese Pausetaste gibt’s nicht mehr“.
Beteiligung
Die Bürgerbeteiligung, etwa bei der Neugestaltung von Ortsplätzen, bei Verschönerungsaktionen oder beim Anlegen von Themenwegen, soll nach dem neuen System jedenfalls eine größere Breite bekommen. „Ziel ist es, von derzeit 600 auf 1.000 Dorferneuerungsvereine aufzustocken“, so Pernkopf. Mit drei Förderschienen möchte man Kleinprojekte bis 2.500 Euro, größere Gemeindevorhaben mit zweimal jährlich bis zu 20.000 Euro und Leuchtturmprojekt mit bis zu 325.000 Euro einmal pro Jahr in den Ortschaften forcieren.
Um den Aktivisten eine vereinfachte Beratung und Hilfe bieten zu können, wurde mit den Gemeindeverbänden auch gleich eine Strukturreform vereinbart. Unter dem neuen Dach der Dorf- und Stadterneuerung werden die Kompetenzen der 75 Mitarbeiter der „NÖ.Regional“ und jene der rund 80 Berater der Energie- und Umweltagentur „eNu“ gebündelt. 40 Regionalberater aus dieser Schar sollen als direkte Kontaktleute der Bürgermeister und Vermittler zu den Projektbetreuern fungieren. Pressl und Dworak begrüßten es sehr, dass die Ortschefs künftig unbürokratisch durch nur mehr eine Ansprechperson unterstützt werden.
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