NÖ-Landespolizeidirektor Kogler wird Gesundheits-Chef
Niederösterreichs oberster Polizist legt völlig überraschend die Uniform ab. Landespolizeidirektor Konrad Kogler (54) wird einer der Geschäftsführer der neuen Landesgesundheitsagentur und damit Personalchef von über 27.000 Mitarbeitern. Am Dienstag sind diesbezüglich beim Land NÖ die Würfel gefallen. Selbst in der obersten Etage des Polizeiapparates war man von der Entscheidung völlig überrascht.
Konrad Kogler war 2013 zum Generaldirektor für öffentliche Sicherheit bestellt worden. Er war damit der höchste Polizeibeamte des Staates und Chef von über 30.000 Beamten. Es war eine ebenso überraschende Personalentscheidung, als Kogler im September 2017 freiwillig in die zweite Reihe trat und Landespolizeidirektor in Niederösterreich wurde.
Schon damals wurde dem 54-Jährigen nachgesagt, dass er nicht bei der Polizei in Pension gehen will und sich nach beruflichen Alternativen umsieht. "Ich war 34 Jahre lang mit Leidenschaft Polizist. Aber der neue Job ist eine Heausforderung, der ich mich stellen und etwas dazu beitragen möchte", so Kogler im Gespräch mit dem KURIER.
Auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner jat zu der Personalrochade Stellung genommen. Mit dieser Großreform des Gesundheitssystems werden knapp 27.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter ein Dach zusammengeführt. Um in dieser neuen Struktur auch weiterhin ein professionelles, zukunftsfittes Management sicherzustellen wird ein Geschäftsführer für Personal und Organisation eingesetzt. "Für diese Aufgabe hat sich auch der ehemalige Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit und jetzige Landespolizeidirektor Konrad Kogler beworben und als bester Kandidat durchgesetzt. Als ehemaliger Generaldirektor hat er langjährige Erfahrung in der Führung von 32.000 Mitarbeitern in 9 Bundesländern", so Mikl-Leitner.
Was Koglers Nachfolge bei der Polizei anbelangt, wird es spannend. Interimistisch wird sein Stellvertreter, Franz Popp, die Führungsposition übernehmen. Dieser hätte auch gute Karten beim Land Niederösterreich für eine fixe Bestellung. Bleibt nur offen, ob Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) einen blauen Kandidaten in NÖ ins Rennen schickt. Für die Bestellung bedarf es jedenfalls der Zustimmung des Ministeriums und der Landeshauptfrau.
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