Weinviertler Fachschule sucht nach Weg zur optimalen Bewässerung

Weinviertler Fachschule sucht nach Weg zur optimalen Bewässerung
Die Fachschule Obersiebenbrunn forscht im Bereich Bewässerung für Agrarflächen.

Mit den klimatischen Veränderungen steht die Landwirtschaft besonders im Ackerbau und Feldgemüsebau vor großen Herausforderungen. Dazu zählen häufigere und längere Trockenphasen, die durch vermehrt auftretende lokale Starkregen unterbrochen werden. Zudem verzeichnet man im Marchfeld einen Rückgang der Niederschläge.

➤ Wenn natürliche Bewässerung zur Lotterie wird

Die Bewässerung ist gerade im Marchfeld von großer Bedeutung, weil die klimatische Wasserbilanz - das ist die Differenz aus Niederschlag und Verdunstung - während der Vegetationsperiode negativ ist. Der durchschnittliche Niederschlag liegt hier nur bei 552 Millimeter, während die Verdunstung bei 906 Millimeter beträgt. Die Differenz gilt es mit der Bewässerung auszugleichen.

An der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Obersiebenbrunn wird daher an innovativen Lösungen für ein effizientes Bewässerungsmanagement geforscht. Erste Ergebnisse sehen einen starken Zusammenhang zwischen den verfügbaren Wasservorräten, der Form der Bodenbearbeitung und der Bewässerungstechnik.

Beste Lösung gesucht

„Einen wichtigen Beitrag für den verantwortungsvollen und innovativen Umgang mit der Ressource Wasser leistet die Fachschule Obersiebenbrunn mit ihrer Forschungsarbeit zum Bewässerungsmanagement in der Landwirtschaft“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Dabei würden langjährige Erfahrungen und neue Erkenntnisse aus der Versuchstätigkeit verknüpft, um auch künftig qualitativ hochwertige Ernteerträge zu sichern.

„Die Bewässerung ist in engem Zusammenhang mit der jeweiligen Kultur und der Bearbeitung des Bodens zu sehen. So kann das Wasser zwar bei intensiver Bodenbearbeitung rascher in den oberen Teil der Krume eindringen, bleibt aber bei reduzierten Formen der Bearbeitung in höherem Maße für die Pflanzen verfügbar“, informiert Versuchsleiter Arno Kastelliz.

Ressourcenschonend

Zudem würden die Feldversuche sehr deutlich zeigen, dass die Bewässerung mittels smarter und intelligenter Steuersysteme, wie etwa Bodensensoren, am besten funktioniert. So könnten Mikroberegnung, Tropfbewässerung oder Großflächenregner je nach angebauter Kultur ressourcenschonend eingesetzt werden.

Mittels Sensoren wird der Wassergehalt im Boden bis zu einer Tiefe von einem Meter gemessen und über solarbetriebene Messstationen in Echtzeit übertragen. Auf der Website der LFS Obersiebenbrunn (www.lfs-obersiebenbrunn.ac.at) sind die Daten abrufbar. Fällt etwa der Bodenwassergehalt unter 100 Centibar, wird empfohlen, mit der Bewässerung zu beginnen.

Bei der Versuchstätigkeit wird mit dem Institut für Bodenphysik und landeskulturelle Wasserwirtschaft der Universität für Bodenkultur, der NÖ Landwirtschaftskammer sowie Landwirten der Region zusammengearbeitet, um die beste Lösung für die jeweilige Kultur zu finden.

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