Niederösterreich: Kampfansage aus der Luft

Drohnen Lagerhaus Maisfelder Bauern Landwirtschaft
Dutzende heimische Bauern setzen vermehrt auf Flugdrohnen zur Bekämpfung von Schädlingen.

Ein kleiner unscheinbarer, gelb gefärbter Schmetterling ist verantwortlich für die Vernichtung von rund vier Prozent der jährlichen Maisernte. Auch Niederösterreichs Bauern fürchten ihn – den Maiszünsler. Anstatt einer chemischen Schädlingsbekämpfung setzten die heimischen Landwirte jedoch auf den Einsatz der Trichogramma-Schlupfwespe, den natürlichen Feind des Maiszünslers. Verteilt werden die Larven dieses Insekts aus der Luft – durch den Einsatz von Drohnen.

Steigende Nachfrage

Rund 50 niederösterreichische Bauern nutzten heuer bereits den Lagerhaus-Drohnenservice. Waren es im Anfangsjahr 2016  noch 270 Hektar Maisfelder, die von den Flugkörpern überflogen wurden, so zählte man in der heurigen Ausbringungssaison bereits 2000 Hektar. Das entspricht einer Fläche von ungefähr 2800 Fußballfeldern, veranschaulicht die Pressesprecherin der Lagerhäuser Michaela Fritsch diese Zahl. „Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen“, erklärt Fritsch, „heuer wurde der Service auf einem Drittel der gesamten österreichischen Saatmais-Fläche eingesetzt.“

 

 

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Lucas Hartl und Claudia Mittermayr sind zwei der insgesamt sechs Drohnenpiloten.

Um dem großen Interesse seitens der Landwirte nachzukommen, wurde die Anzahl der Drohnenpiloten bereits auf sechs Mitarbeiter erhöht. Auch die Zahl der Drohnen selbst wurde aufgestockt. So flogen heuer bereits fünf Drohnen insgesamt 1500 Stunden über die österreichischen Maisfelder. Eine effizientere Methode zur biologischen Schädlingsbekämpfung gibt es derzeit kaum: Bis zu 110.000 Schlupfwespen-Larven werden pro Hektar in nur vier Minuten ausgesät.


Die österreichische Landwirtschaft setze immer stärker auf innovative und naturnahe Formen der Schädlingsbekämpfung. Der Einsatz von Robotern ist schon lange keine Seltenheit mehr, so Michaela Fritsch. Auch zum Jäten von Unkraut und zur Abnahme von Bodenproben würden immer häufiger digitale Technologien verwendet werden. 

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