Neunkirchen: Archäologie-Tauchroboter im Hallenbad getestet

Neunkirchen: Archäologie-Tauchroboter im Hallenbad getestet
Einige Wracks am Mond- und am Attersee liegen so tief, dass ein Forschungsroboter nun auf Tauchgang geht.

Mit einer Art Propeller bewegt sich der Tauchroboter durch das Wasser – vor, zurück, nach links und rechts „es ist wie ein Videospiel. Nur, dass man auf dem Bildschirm ein Livebild, das der Roboter aufnimmt, sieht. Man steuert ihn mit einem Joystick und bewegt sich so durch die tiefen Gewässer“, erklärt Hannes Schiel, Mitglied des zuständigen Forschungsteams der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Er selbst ist Neunkirchener, „so hat es sich dann gut ergeben, dass wir dort im Hallenbad erste Tests mit dem neuen Roboter durchführen konnten“, erzählt er. „Das Sprungbecken dort ist tief genug für erste Tests und eine Wassertemperatur von 30 Grad ist natürlich schon sehr angenehm, falls man beim Test schnell mal ins Wasser muss, etwas überprüfen. Das wäre am Mondsee momentan nicht so angenehm“, schildert Schiel und lacht.

Neunkirchen: Archäologie-Tauchroboter im Hallenbad getestet

Bei bisherigen Erkundungen habe man im Mond- und im Attersee bereits einige Wracks und Strukturen grob ausmachen können. „Sie liegen aber so tief, dass ein Taucher dort nur unter schwersten Bedingungen weitere Details liefern könnte. Deshalb haben wir uns jetzt für den Roboter entschieden“, so Schiel. Etwa in einer Tiefe von 150 Meter liegen einige der Objekte. Bis zu einer Tiefe von 200 Meter schafft es der Roboter. Dort muss er einen Druck von etwa 20 bar aushalten. Zum Vergleich an der Luftoberfläche besteht etwa ein bar, ein Autoreifen weise maximal drei bar auf, so Schiel.

Erstmals in den See geht es für den Roboter in den nächsten Wochen. „Wir werden uns ein altes Auto, das Anfang des 20. Jahrhunderts im Eis eingebrochen ist, ansehen. Das liegt in etwa zehn bis 20 Metern Tiefe und ist ein gutes erstes Testobjekt. Danach werden wir auch in tiefere Lagen vordringen“, erklärt Schiele.

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