Sportzentrum sorgt für Politwirbel

Sportzentrum Ebreichsdorf,
Die Bürgerliste ortet Belastung für die Ortsfinanzen. Im Rathaus werden die Vorwürfe dementiert.

Volksfeststimmung herrschte im Juni 2011 auf dem Gelände des ASK Ebreichsdorf (Bezirk Baden). Mit Gratiseintritt, Freibier und Grillwürstel für alle feierte der Traditionsverein im letzten Heimspiel den Aufstieg in die 2. Landesliga Ost, also in die fünfthöchste österreichische Spielklasse. Die Fans jubelten. Der Meistertitel war nach einem Durchmarsch zu diesem Zeitpunkt schon längst fixiert.

Nun, mehr als zwei Jahre später, ist ein Politstreit um die neue Heimstätte der ambitionierten Amateur-Kicker entbrannt. Die oppositionelle Bürgerliste unter Ex-Bürgermeister Josef Pilz wirft Stadtchef Wolfgang Kocevar (SPÖ) vor, dass die 2,8 Millionen Euro teure Anlage nur wenige Tage vor der Eröffnung noch keinen Mieter habe. „Der einzige infrage kommende Mieter kann die Bedingungen diktieren“, meint Pilz und fürchtet ein Minus in den Gemeindefinanzen. „Der ASK kann nichts dafür, es sind aber noch zu viele Punkte offen“, so Pilz. Die Bürgerliste fordert: „Zurück an den Start“.

Zur Vorgeschichte: Die Trainingsverhältnisse auf der alten Anlage ließen keinen ordentlichen Spielbetrieb zu – Jugendteams ritterten mit der Kampfmannschaft um Trainingszeiten. „Diese Situation war nicht tragbar“, schildert Bürgermeister Wolfgang Kocevar.

Er stellt klar: „Der Mietvertrag mit dem ASK Ebreichsdorf ist großteils ausverhandelt und wird in der Gemeinderats-Sitzung im September beschlossen. Darüber hinaus gibt es bereits beschlossene Verträge mit dem Kantinenpächter und einen Vertrag mit den Naturfreunden.“ Erlös für die Gemeinde: Zumindest 22.000 Euro. Weiters haben der Jiu-Jitsu-Club, der Tischtennisverein und die Volkshochschule Interesse angemeldet.

Jugend profitiert

Von einem finanziellen Riesenverlust für Ebreichsdorf könne also keine Rede sein. „Unsere Kinder und Jugendliche profitieren zusätzlich von den neuen Möglichkeiten“, sagt Kocevar. Von Seiten des ASK war zu vernehmen, dass „die Verhandlungen kurz vor dem erfolgreichen Abschluss stehen“.

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