Landesgalerie Krems: "Neues Schaufenster" für wertvolle Kunst
Die Betrachter haben für das 36 Millionen Euro teure Gebäude in Krems-Stein mittlerweile mehr oder weniger nette Bezeichnungen kreiert: Der schiefe Turm von Krems. Der Silberfisch. Das tanzende Haus. Der Bunker. Das Segelschiff. Oder: der Betonklotz. „Je nachdem, von wo man es betrachtet, eröffnet das Museum stets neue Perspektiven. Es fügt sich durch Form und Materialität in die Umgebung ein“, sagte der Architekt Bernhard Marte.
Seit der Fertigstellung im Dezember bis zur gestrigen Eröffnung hatten Fußgänger schon mehrere Monate Zeit, um sich an die ungewöhnliche Architektur der neuen Landesgalerie Niederösterreich zu gewöhnen. Ab sofort sind darin auch ausgewählte Kunstwerke aus der mehr als 100.000 Exponate umfassenden Landessammlung – im Gesamtwert von 1,5 Milliarden Euro – zu sehen. Zahlreiche Festgäste durften bereits am Samstag einen ersten Blick darauf werfen.
Die Landesgalerie Krems eröffnet am Wochenende
Festakt
Weil bereits auf allen fünf Ebenen die aktuellen Ausstellungen aufgebaut wurden, ging die feierliche Eröffnung in der benachbarten Minoritenkirche über die Bühne: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach in ihrer Festrede von einem modernen und einzigartigen Gebäude, das eine Strahlkraft weit über die Grenzen Österreichs hinaus haben werde. Mit der Eröffnung sei die Museumslandschaft in Niederösterreich – erst vor zwei Jahren bekam die Landeshauptstadt St. Pölten ein Haus der Geschichte – komplett neu geordnet worden. Die Landesgalerie sei ein „Ausdruck offen gelebter Kulturpolitik“ und mit ihrem „viel beachteten nationalen und internationalen Stellenwert“ sei sie auch wichtiger Baustein für die Bewerbung der Region St. Pölten (mit Krems) zur Kulturhauptstadt-Region Europas 2024, so Mikl-Leitner.
Unter den Ehrengästen war auch Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll, der während seiner Amtszeit mit seiner Neuordnung der Kulturstrategie den Bau in Krems erst möglich machte: „Es waren neue Strukturen mit klaren Schwerpunkten notwendig, weil sich Niederösterreichs Kulturangebot in den vergangenen Jahren stark verdichtet hat“, sagte Pröll.
Christian Bauer, künstlerischer Direktor, erklärte die Funktion des neuen Hauses: „Kunstwerke unterschiedlicher Epochen treten in einen Dialog und beantworten Fragen von heute. Künstler sind in zentralen Lebensfragen vorangegangen und bieten Antworten.“ Pro Jahr werden etwa 160.000 Gäste erwartet.
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