Neues Gymnasium: Was für den Standort in Baden gesprochen hat

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Parlamentarische Anfrage / Kritik aus nicht berücksichtigten Gemeinden an Neubau bei der Pädagogischen Hochschule

Die im März verkündete Entscheidung, dass ein lange gefordertes zusätzliches Gymnasium für die Region in Baden entstehen soll, hat viele überrascht. Die Debatte ist deswegen aber nicht verstummt. Denn dass die Bezirkshauptstadt damit die bereits dritte AHS ihr Eigen nennen wird, während andere leer ausgehen, sorgt in den betroffenen Gemeinden für wenig Verständnis.

Vor allem Traiskirchen fordert seit Jahren eine eigene AHS. Immerhin könnten die Kinder, die täglich von hier (nach Baden) auspendeln müssen, nahezu vier Klassen eines Gymnasiums füllen, so Stadtchef Andreas Babler (SPÖ). Eine parlamentarische Anfrage sollte Licht in die Entscheidungsfindung bringen.

Die von Grün-Nationalrätin Elisabeth Götze gestellte Anfrage wurde nun von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) beantwortet. Für Baden „als zentral gelegener Ort“ spreche die „sehr gute Erreichbarkeit im öffentlichen Verkehr“. Die „zentrale Lage fördert somit das gesamte Einzugsgebiet“. Mit dem dritten Standort könnte auch der geplante Ausbau der bestehenden Gymnasien Frauengasse und Biondekgasse „voraussichtlich redimensioniert werden, was aus städtebaulicher Sicht Vorteile hat“.

Mit dem „Bildungscampus Baden“ sei außerdem „eine überzeugende gesamtheitliche Lösung in der Schaffung von Bildungsinfrastruktur umgesetzt“. Wie berichtet, sollen angrenzend an die Pädagogische Hochschule neben dem neuen Gymnasium auch HAK/HAS, die HLW und eine Sonderschule angesiedelt werden.

Für den Standort Baden spreche auch, dass hier „die Schulliegenschaften dem Bund ohne weitere Kosten zur Verfügung steht, es muss also keine neue Liegenschaft erworben und entsprechend gewidmet werden.“

„Nicht konkretisiert!?“

Ob es neben Baden und Traiskirchen noch weitere Kandidaten gab? „Brunn am Gebirge und Vösendorf (Anm. Bezirk Mödling) haben bereits vor einigen Jahren ebenfalls Interesse bekundet. Diese Anliegen wurden von den Gemeinden aber nicht weiter konkretisiert“, heißt es.

Aus Vösendorf wird das bestätigt: „Es gab vor zwei Jahren Gespräche, aber der Zug war da schon abgefahren“, so Bürgermeister Hannes Koza (ÖVP). In Brunn/Gebirge ist man aber verwundert: „Das kann ich nicht so stehen lassen. Wir haben uns sehr wohl bemüht, Unterlagen mit Einwohnerstatistiken und sogar einem möglichen Standort vorgelegt“, so Bürgermeister Andreas Linhart (SPÖ).

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