Neuer ÖBB-Fahrplan minimiert Wartezeiten

Präsentierten Fahrplan 2016: Landerat Wilfing (l.), ÖBB-Regionalmanager Fröhlich
Die Masse der Bahnkunden in Niederösterreich soll mit dem neuen Fahrplan kürzere Fahrzeiten genießen.

So positiv wie noch nie zuvor sollen die meisten Bahnkunden ab dem 13. Dezember die Vorzüge gewaltiger Investitionen in die Bahninfrastruktur spüren. Mit dem ÖBB-Fahrplanwechsel kommen auf Niederösterreichs Bahnfahrer massive Änderungen mit massiven Verbesserungen und Verschlechterungen für einige wenige zu, kündigte Verkehrslandesrat Karl Wilfing an.

Auch dem nö. Fahrplan 2016 drückt die Vollinbe-triebnahme des Wiener Hauptbahnhofs, der den Westbahnhof als internationale Drehscheibe ablöst, seinen Stempel auf. Hier geht mit 13. Dezember ein Taktknotenpunkt in Betrieb, auf den das gesamte Schienennetz in NÖ abgestimmt ist. Endlich gelinge es nach dem Schweizer Vorbild "perfekt abgestimmte Umstiegsrelationen" zu bieten, kündigt Wilfing an. Ankommen und am nächsten Bahnsteig ohne Wartezeit die Weiterreise antreten. Der Idealfall soll auf den Bahnhöfen in NÖ nun die Regel werden, erklärte der Landesrat.

30 Millionen Euro zahlt NÖ den ÖBB jährlich für Verkehrsdienstleistungen. Geld, das im Sinne der Bahn und Busnutzer noch mehr Mehrwert bringen soll. Denn das auf halbe und volle Stunden eingestellte Taktsystem bringt mehr Nutzerfreundlichkeit und deutlich kürzere Fahrzeiten.

Die nö. Drehscheibe wird der Vollknoten St. Pölten, von wo aus die Anschlusszüge der Traisentalbahn, der Mariazeller Bahn und der Kremser Bahn auf die Westbahnzüge abgestimmt sind. In 24 Minuten von St. Pölten mit der Bahn ins Wiener Zentrum zu gelangen sei für viele Wiener in der eigenen Stadt nicht möglich, meinte Wilfing. Zu wesentlichen Verbesserungen komme es auch auf der Franz-Josefs-Bahn ins Waldviertel sowie mit einer Taktanbindung von Tulln an den bestens frequentierten Bahnhof Tullnerfeld.

Streichungen

Als Wermutstropfen nannten Wilfing und ÖBB-Regionalmanger Michael Fröhlich nötige Streichung von sechs Haltestellen auf der Franz-Josefs-Bahn und von zwei Halts zwischen St. Pölten und Krems. Im schwelenden Rechtsstreit zwischen der Westbahn-Gesellschaft und den ÖBB über zusätzliche schnelle REX200-Züge zum Westbahnhof steht NÖ auf Seiten der ÖBB. Nächste Woche entscheidet das Verwaltungsgericht, ob die vorgeworfene ÖBB-Bevorteilung stimmt oder etliche Schnellzüge für Pendler doch noch in den Fahrplan kommen.

Beispiele für Verbesserungen: Für Pendler aus Laa/Thaya, Mistelbach oder Wolkersdorf enden REX-Züge ab 13. Dezember nicht mehr in Wien-Praterstern, sondern sie fahren bis Wien-Meidling und Wien-Hauptbahnhof weiter. Von Mistelbach aus gibt es stündlich eine Direktverbindung zum Flughafen Wien. Werktags
wird es eine halbstündige REX-Verbindung zwischen St. Pölten und Wien-West geben . St. Pölten wird tagsüber zweimal pro Stunde direkt an den Flughafen Wien-Schwechat angebunden.

Verschlechterungen sind zu erwarten: Um die Taktfahrzeiten einhalten zu können, werden auf der Franz-Josefs-Bahn sechs Haltestellen zwischen Sigmundsherberg und Absdorf-Hippersdorf eingestellt. Zwischen St. Pölten und Krems halten in Meidling im Tal und in Klein-Wien keine Züge mehr. "Alles Haltestellen, wo am Tag unter 20 Passagiere zugestiegen sind. Wir kümmern uns um Alternativen, erklärte Bahnmanager Fröhlich. Seitens des Verkehrsverbund Ostregion werden für Betroffene Lösungen mit Autobussen angestrebt.

Kommentare