Neue Verhandlungen um Schicksal der Ybbstalbahn
Im Ybbstal rauchen wieder die Köpfe. Nachdem Landeshauptmann Erwin Pröll vor den Landtagswahlen neue Gespräche rund um den Erhalt eines Eisenbahnbetriebs im Ybbstal zusagte, grübelte am Dienstag eine hochkarätige Runde über die Zukunft der Ybbstalbahntrasse. Konkret hatten ja Vertreter des Vereins „Pro Ybbstalbahn“ bei Pröll den Vorschlag deponiert, sowohl eine touristische Eisenbahn als auch den geplanten Radweg zu verwirklichen.
Zur Erinnerung: Die Ybbstalgemeinden, außer Hollenstein, haben sich bereits für den Bau des zehn Millionen teuren Radwegs auf der Trasse der eingestellten Ybbstalbahn entschieden. Und eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass in diesen Tagen Bagger auffahren, um die Gleise und Schwellen der Schmalspurbahn abzubauen. Die Bahnbefürworter dürften den Landeshauptmann aber mit plausiblen Argumenten die neue Verhandlungsrunde abgerungen haben.
Delegierte von Pro-Ybbstalbahn, die Bürgermeister der sieben betroffenen Gemeinden, NÖ-Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka oder auch Gerhard Stindl, Chef der NÖ Verkehrsorganisation (NÖVOG), debattierten im Lunzer Amon-Haus ein mögliches Kombi-Projekt Rad/Bahn im Ybbstal. Über die Inhalte gaben sich die Teilnehmer allerdings wortkarg. „Es war eine konstruktive Runde. Ich gebe nur bekannt, dass in der 1. Maiwoche die endgültige Lösung präsentiert wird“, sagte der Obmann des Radwegverbandes der Gemeinden, der Lunzer Bürgermeister Martin Ploderer.
Siegfried Nykodem, der kämpferische Sprecher der Pro-Ybbstalfreunde, gab sich optimistisch, hält sich aber ebenfalls an die Abmachung der Runde, nur über Ploderer an die Öffentlichkeit zu gehen. Persönlich sei er zufrieden, dass auch schon der nächste Gesprächstermin fixiert worden sei, meinte Nykodem. Zudem zollte er Landeschef Pröll Lob: „Die Anregung des Landeshauptmanns, die Ybbstalbahnsache noch einmal zu prüfen war kein Wahlkampfgag. Er hat Wort gehalten.“
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