Neubau stört historisches Ortsbild nicht
Die Form war zu eckig, das Dach zu flach und überhaupt sei der ganze Bau nicht ortsüblich. Die Kritik der Bürgerinitiative "Traismauer attraktiv erhalten" an dem geplanten Neubau für Betreutes Wohnen in Traismauer war heftig.
Pressekonferenzen gegen das Bauvorhaben wurden ebenso abgehalten wie Infoveranstaltungen für das Projekt. 550 Bürger haben eine Unterschriftenliste gegen den Neubau des Betreuten Wohnens am Hauptplatz 11 unterzeichnet.
Jetzt liegt das Ortsbildgutachten des Landes Niederösterreich vor. Und es bescheinigt dem Bau sich ins Ortsbild einzufügen: Resümierend wird festgestellt, dass durch das geplante Vorhaben "Betreutes Wohnen Traismauer" eine Beeinträchtigung des Ortsbildes im Stadtkern von Traismauer auszuschließen ist.
Gemeinsam mit dem Schloss bilde das Betreute Wohnen den Eingang zum Hauptplatz. Laut Gutachten ist die Fassadengestaltung sachlich, die Übergänge an die Gebäudehöhen der bestehenden Nachbarhäuser seien gut gelungen. Brigitte Horvath, Sprecherin der Bürgerinitiative, sieht das anders und spricht von einem "Gefälligkeitsgutachten."
Alternative
Manche Formulierungen in dem Gutachten seien "lächerlich", sagt Horvath. Sie stößt sich an Ausdrücken wie "betonte Sachlichkeit", die dem Projekt attestiert wird.
Horvath fordert außerdem, dass der von der Bürgerinitiative ins Spiel gebrachte Alternativstandort am Gartenring geprüft wird. Für den Herbst seien weitere "Aktionen" der Initiative geplant.
Die Gemeinde zeigt sich mit dem Ergebnis des Ortsbildgutachtens zufrieden: "Wir freuen uns, dass das Projekt positiv bewertet wurde", sagt Vizebürgermeister Karl Koll. Auch beim Bauträger Alpenland ist man über das positive Gutachten nicht überrascht, Nach dem Sommer findet die erste Bauverhandlung satt. Der Baubeginn für das Betreute Wohnen ist im Frühjahr 2015 geplant.
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