Naturpark Sparbach: Wo die wilden Schweine wohnen

Dass Generationen von Besuchern den ältesten Naturpark Österreichs im Wienerwald vor allem mit dessen schweinischen Bewohnern verbinden, ist kein Zufall. Denn eine Begegnung mit den frei im Park herumlaufenden Tieren ist ein Erlebnis. Vor allem im Frühjahr, wenn die Frischlinge unterwegs sind. Vorausgesetzt man rückt ihnen nicht zu nahe auf den Wildschweinpelz, sind einzigartige Naturbeobachtungen möglich.

Der Naturpark Sparbach verdient sich das Prädikat „Einzigartig“ aber auch in anderer Hinsicht. 1962 gegründet, ist er der älteste unter den insgesamt 48 Naturparks Österreichs. Seine (adelige) Geschichte reicht aber noch viel weiter zurück, nämlich ins Jahr 1808. Damals erwarb Fürst Johann von Liechtenstein das Gut Johannstein – Sparbach.

Drei Jahre später entstand hier ein mit einer Mauer und Palisaden umgebener Tiergarten. Hinein kamen Damwild, Rehe, Hirsche – und Wildschweine. Romantische Bauten wie der Dianatempel und die Köhlerhausruine ergänzten das Szenario, das viele Besucher anlockte, darunter Ferdinand Raimund, Georg Ferdinand Waldmüller oder Nikolaus Lenau.

Von dem Glanz (und dem Tierbestand) war nach dem Zweiten Weltkrieg nichts mehr übrig. Die Liechtensteins waren aber weiter da und gemeinsam mit dem Land Niederösterreich wurde ab 1958 an dem ersten Naturpark Österreichs, dem bis heute einzigen privaten, gebaut.

Natur-Verehrern gewidmet

Zur Geburtstagsfeier verwies Prinz Constantin von Liechtenstein auf Naturschutz im historischen Kontext, gemäß dem Wahlspruch seines Vorfahren: „Der Natur und ihren Verehrern gewidmet.“

NÖ-Landesvize Stephan Pernkopf hob die Bedeutung der Naturparke als Erholungsraum vor der Haustüre hervor, Landtagspräsident Karl Wilfing erinnerte sich an ein Foto-Shooting, als ihm Wildschweine Äpfel aus dem Rucksack holten. Natur-Erlebnisse gibt es hier eben vielfältige. Gefeiert wird heute, Samstag, bei freiem Eintritt.