Nadelöhr Ostautobahn

Unfall A4, Juli 2013
Einsatzkräfte und Bürgermeister fordern den Ausbau bis Bruck. Rückenwind gibt es von Erwin Pröll.

Sie gilt als gefährliches „Nadelöhr“, die A 4 im Raum Bruck/Leitha. Letzte Woche krachte es gleich drei Mal. Drei Unfälle, an denen die Einsatzkräfte ausrücken mussten, um Verletzte zu retten und Fahrzeuge zu bergen. „Ich habe ein Drittel meiner Arbeitszeit dort verbracht“, berichtet Brucks Feuerwehrkommandant Claus Wimmer. „Es ist eine enorme Belastung für alle Beteiligten.“

Seit Jahren fordern die lokale Politik sowie die Einsatzorganisationen einen dreispurigen Ausbau der A 4 auch über den Flughafen Wien-Schwechat hinaus bis zum Knoten Bruck. Bis jetzt hat die Asfinag immer abgewunken.

„Die A 4 ist extrem überlastet. Wir sprechen von Unfallhäufigkeiten, die am Rande des Erträglichen sind“, berichtet Richard Hemmer, Bürgermeister von Bruck an der Leitha. Er hat mitgezählt: Vergangenen August und September gab es auf der A 4 insgesamt 50 Einsätze. Das belaste nicht nur die Einsatzkräfte, sondern auch die Geräte. „Wir haben in den vergangenen Jahren Gerätschaften und Fahrzeuge um knapp zwei Millionen Euro anschaffen müssen“, macht Hemmer seinem Ärger Luft. Die Ausgleichszahlungen der Asfinag seien viel zu wenig. Auch Fischamends Bürgermeister Thomas Ram hofft auf einen weiteren Ausbau: „Unsere Feuerwehren sind im Dauereinsatz. Wir haben sogar schon Leiberl mit der Aufschrift Betriebsfeuerwehr A 4 drucken lassen“, versucht er es mit Humor.

Dritte Spur gefordert

Laut Wimmer werden bei einem dreispurigen Ausbau zumindest die „normalen“ Verkehrsunfälle abnehmen. Auf jeden Fall würde aber die Zufahrt zum Einsatzort leichter. „Die Platzverhältnisse werden einfach besser.“

Sanitäter Florian Schodritz vom Roten Kreuz Bruck/Leitha kann die Sorgen der Feuerwehr verstehen. „Ungefähr jeder zehnte unserer Einsätze führt auf die Autobahn“, hält er fest. Zwar müssen die Sanitäter nicht bei jedem Unfall ausrücken, oft handle es sich nur um Blechschäden. „Unsere Teams versorgen trotzdem mehrere schwer Verletzte jährlich“, sagt Schodritz.

Unterstützung bekommen Politik und Einsatzkräfte von Landeshauptmann Erwin Pröll, der ebenfalls für einen Ausbau eintritt. Um das Projekt zu beschleunigen hat Pröll der Asfinag angeboten, die Arbeiten durch das Land vorzufinanzieren.

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