Nach Umwelt-Skandal investiert Kwizda Millionen in Sicherheit

Johann Kwizda, Werksleiter Winter, Geschäftsführer Stöckl (v. l.) zeigen das neue, doppelwandige Rohrsystem, das ab jetzt im Untergrund eingebaut wird
Bis 2018 wird ein Paket umgesetzt. Die Justiz brütet noch immer über der Anklage.

Es musste erst etwas passieren, damit etwas passiert. Über Jahre gelangten Gifte und giftige Abwässer des Chemiebetriebs Kwizda in den Untergrund und kontaminierte das Grundwasser in Korneuburg. Parallel zur Sanierung des Giftcocktails im Untergrund hat das Familienunternehmen nun ein Sicherheitspaket für die Zukunft geschnürt. Mit neuer Technologie und mehreren Sicherheitsstufen soll die Sicherheit auf höchstes Niveau gebracht werden und letztlich auch dazu dienen, die Produktionsstätte mit den rund 115 Arbeitsplätzen in Leobendorf zu halten.

Die Ummantelung des Werks mittels Spundwänden und "niedrigerer Grundwasserhaltung" ist nur ein Teilbereich des neuen Sicherheitskonzepts. "Wir haben insgesamt acht Teilprojekte in Ausarbeitung", sagt der neue Werksleiter Manfred Winter. Die weiteren sieben Projekte sollen bis zum Jahr 2018 abgeschlossen sein.

Geruchsstopp

Ein Schwerpunkt war auch die Eindämmung des penetranten Knoblauch-Geruchs mit Ionen-Filtertechnologie. "Mit der Anlage werden wir Mitte September in Betrieb gehen", sagt Firmen-Eigentümer Johann Kwizda.

Auch das Waschwasser- System wird neu gebaut. Zum Einsatz kommen doppelwandige Rohrsysteme, die für den Fall eines Lecks mit Sensoren ausgestattet sind. Selbst für das Löschwasser im Brandfall werden Vorkehrungen getroffen. Die Verladezone wird mit Dichtbeton hergestellt. Die zentralen Sammelbecken für die giftigen Waschwässer werden doppelwandig ausgebaut. Eine Mischsstation im Werk (Herbizid-Produktion) wird komplett neu errichtet. Ältere Produktionskessel werden mit so genannten Lösch-Kapseln aufgerüstet.

Laut Eigentümer werden "mehrere Millionen" investiert. Freilich nicht ganz freiwillig. Etliche Sicherheitsvorkehrungen tragen die Handschrift der Behörde.

Kommentare