Nach tödlichem Unfall: Gutachten entlastet Hauptverdächtige

Blumen erinnenern an den tragischen Unfall
Eine 31-jährige kann nach Wochen unter Verdacht endlich wieder aufatmen. Die Polizei steht bei ihrer Tätersuche wieder am Anfang.

Seit der 19-jährige Stefan L. in St. Leonhard/Forst, Bezirk Melk, am 29. März vor seinem Elternhaus von einem Auto überrollt und getötet wurde, sucht die Polizei verbissen nach dem Schuldigen.

Jene 31-jährige Autolenkerin, die den schwer verletzten 19-Jährigen damals auf der Straße fand und Erste Hilfe leistete, geriet selbst unter Verdacht. Wegen eines Zufalls: Das Reifenprofil ihres Autos passte genau zu den Spuren am Toten. Doch jetzt stellte sich bei einer forensischen Untersuchung heraus: Ihr Auto kommt als Ursache für den Tod des jungen Mannes nicht in Frage, berichtet die NÖN.

"Der Wagen meiner Klientin wurde zwei Tage lang genau untersucht, es wurden Proben für ein molekularbiologisches Gutachten genommen, das allerdings einige Zeit benötigt hat. Jetzt ist eindeutig klar, dass sie mit dem Unfall nichts zu tun hat", bestätigt der Melker Rechtsanwalt Gerhard Taufner gegenüber dem KURIER. "Sie können sich vorstellen, wie es ihr gegangen ist. Beispielsweise bei einem Lokalaugenschein direkt vor dem Haus der Eltern des Getöteten", betont Taufner den seelischen Druck seiner Mandantin.

Suche geht weiter

"Man muss in der Polizeiarbeit allen Hinweisen nachgehen", betont dazu Thomas Heinreichsberger von der Pressestelle der Polizeidirektion Niederösterreich. Das Reifenprofil vom Auto der Frau habe bei einem Vergleich genau gepasst. "Aber nicht ganz genau, das ist erst bei der Untersuchung klar geworden." Es sei gut, dass eine Schuld der Frau nun vollkommen ausgeschlossen werden konnte.

Allerdings stehe die Arbeit der Polizei mit diesem Ergebnis wieder nahezu am Anfang. "Wir müssen nun mit den gefunden Spuren weiter machen", sagt Heinreichsberger.

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