Große Hilfsaktion nach Todes-Crash mit Zug
Ein "dunkler Schatten" sei zu Pfingsten auf Purgstall, Bezirk Scheibbs, NÖ, gefallen, sagte der Pfarrer während des Trauergottesdienstes. Trotzdem keimt nach dem verheerenden Unfall auf einem unbeschrankten Bahnübergang mit fünf Todesopfern (der KURIER hat berichtet) neue Hoffnung auf. Der Zustand des schwer verletzten Zwölfjährigen, der in St. Pölten intensivmedizinisch behandelt wird, ist laut nö. Landeskliniken-Holding stabil. Auch den beiden Mädchen (vier und fünf Jahre alt), die nach Linz geflogen wurden, geht es den Umständen entsprechend gut. Während sie in den Spitälern weiterhin versorgt werden, rollt eine große Hilfswelle an.
Obsorge
Allerdings muss demnächst auch geklärt werden, wem die Obsorge für die drei minderjährigen Kinder zugesprochen wird. "Die Großeltern sind bereit, die beiden Mädchen und den Buben zu sich zu nehmen, wenn das Jugendamt nichts dagegen hat", sagt Bürgermeister Christoph Trampler im KURIER-Gespräch.
Der 26-jährige Patrick Z., der mit dem mit acht Personen besetzten Minivan den Bahnübergang überqueren wollte, war der leibliche Vater von drei Kindern. Die anderen drei hatte er adoptiert, sie stammten von seinem Bruder. Z.s Seat war Freitagabend von einem Zug der Erlauftal-Bahn gerammt und fast 100 Meter mitgeschleift worden. Er und seine Lebensgefährtin Anita P., 32, sowie zwei Buben (sieben und acht) und ein Mädchen (elf) waren auf der Stelle tot. Laut Polizei hatte Z. vor dem Bahnübergang nicht angehalten.
Am Freitag ab 13.30 Uhr werden die fünf Todesopfer nach einem Requiem in der Pfarrkirche beerdigt. Für die drei hinterbliebenen Kinder wurde nun ein Spendenkonto eingerichtet, um ihre Zukunft abzusichern. Wer Spenden will, soll sich an die örtlichen Banken wenden, heißt es.
Diskussion
Unterdessen wird die Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen neu diskutiert. Auf Facebook unter https://goo.gl/N1suaz fordert eine Gruppe, die mit einer Petition bereits 39.000 Leser erreichte, weitere Maßnahmen, um unbeschrankte Bahnübergänge sicherer zu machen. "Unsere Kreuzungen sind gesetzlich sicher. Sie werden von der Bahnbehörde freigegeben", sagt ÖBB-Sprecher Mario Brunnmayr. Natürlich werde es Untersuchungen geben: "Dann entscheidet sich, ob nachjustiert werden muss."
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