Frequency Festival: Mit Drohnen gegen Müllberge
Eines war das Frequency-Festival von 15. bis 17. August in St. Pölten wieder ganz sicher: ein kommerzieller Erfolg. Mehr als 50.000 Besucher feierten die Stars der Musikszene, die Veranstaltung war einmal mehr ausverkauft. Das großteils junge Publikum dürfte dem Mega-Event an der Traisen auch treu bleiben. Für das 20-jährige Jubiläum im kommenden Jahr wurden bereits 12.000 Tickets verkauft.
Doch es gibt nicht nur Fans. Jahr für Jahr sorgen enorme Müllmengen, die von den Besuchern zurückgelassen werden, für Kritik. Vor allem in den sozialen Medien sorgen Fotos von Müll neben und in der Traisen für hitzige Diskussionen.
Ölsperre
Am Donnerstag kam Frequency-Chef Harry Jenner persönlich in den Süden der Landeshauptstadt, um das Areal mit Journalisten zu begehen. "Wir hatten wie auch in der Vergangenheit schon zehn Tage Zeit, um das Gelände zu säubern. Meistens sind wir aber schon einige Tage früher fertig", berichtet Jenner. Der Putztrupp, der mehr als 100 Menschen umfasst, habe einmal mehr besonders gute Arbeit geleistet, betont der Veranstalter. "Schon bei der ersten Abnahme durch die Stadt war klar, dass es keiner Nachreinigung mehr bedarf."
Gesäubert wurde auch der Fluss selbst. Zehn Personen, die mit Neoprenanzügen ausgestattet waren, räumten den hinterlassenen Unrat aus dem Wasser. Dazu gab es wieder eine Ölsperre, die den Müll abfangen sollte. "Jeder, der fünf Tage irgendwo wohnt, hinterlässt Müll", betont Jenner.
Zelt-Aktion
Dass es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt, bestreitet der Veranstalter auch gar nicht. Bestes Beispiel dafür war eine Aktion, die heuer zum ersten Mal durchgeführt wurde. Unter dem Motto "Lass dein Zelt Bäume pflanzen" wurde folgende Idee geboren: Für jedes Zelt, das wieder mit nach Hause genommen wird, sollte ein Baum gepflanzt werden.
"Leider hat diese Initiative nicht so bombastisch eingeschlagen, wie wir uns das erwartet haben", erzählt Jenner. Denn anstatt der erhofften 10.000 Zelte waren es schlussendlich nur 1.000. Jenner: "Diese Zahl ist ein bisschen enttäuschend, trotzdem werden wir 2020 diese Aktion nochmals durchführen. Und ich bin mir sicher, dass wird dann auf eine fünfstellige Zahl an Zelten kommen."
Überflug mit Drohne
Kritik, dass manche Gäste auch abseits des Festivalgeländes ihren Müll zurückgelassen haben, lässt der Konzertmanager so nicht gelten. "Ich bin für jeden Beweis dankbar. Aber wir sind heuer sogar mit einer Drohne darüber geflogen und haben uns alles genau angeschaut."
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