"Er wurde nicht versetzt“
Der Mann soll Kolleginnen über soziale Medien nachgestellt haben – auch mit anzüglichen Bildern. Und an einer vorigen Dienststelle „seine Hände nicht bei sich behalten haben“, wie es ein Kollege formuliert. Er wurde wegen seiner Verfehlungen in einem Disziplinarverfahren zu einer Geldstrafe verurteilt. „Warum der Mann nicht entlassen wurde, versteht niemand“, kritisiert man seitens der Wiener Neustädter Personalvertretung: „Die Dienstbehörde hat ja gegenüber den weiblichen Kolleginnen auch eine Vorsorgepflicht.“
Der Justizwachebeamte wurde nun nach Wiener Neustadt „dienstzugeteilt“, wie Günter Wolf, Leiter der hiesigen Justizanstalt, betont: „Er wurde nicht versetzt.“
Und Wolf erklärt: „Ich habe den Dienstauftrag erhalten, diesen Kollegen zu beobachten und dann mit der Dienstbehörde Kontakt aufzunehmen, um zu entscheiden, wie weiter vorzugehen ist.“
Vom Disziplinarverfahren wisse er, so Wolf. „Ich will aber niemanden vorverurteilen.“ Margit Schrammel, Leiterin der Justizanstalt Schwarzau, verweist auf KURIER-Nachfrage zu den Vorfällen an das zuständige Ministerium: „Ich darf dazu keine Auskunft geben.“
Seitens des Justizministeriums betont man ebenfalls, zu Disziplinarverfahren aus personen- und datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskunft erteilen zu können. Eine Dienstpflichtverletzung dürfe jedoch „über eine Disziplinarstrafe hinaus zu keinen dienstrechtlichen Nachteilen führen.“ Bei Vorliegen einer gerichtlich strafbaren Handlung würden jedoch gemäß Strafprozessordnung weitere Schritte eingeleitet.
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