Muslime schneiderten für Heilige Drei Könige

Flüchtlingstrio Hashem, (l.) Abbas (m.) und Myasam (hinten ) mit Organisatorin Maria Höller (r.) und Pfarrer Herbert Reisinger
Junge afghanische Flüchtlinge halfen in der Pfarre Langenhart an der Nähmaschine aus

Die Tradition des Sternsingens und die christliche Überlieferung dazu musste den drei muslimischen Flüchtlingen aus Afghanistan erst vermittelt werden. Die Freude des Trios beim Schneidern von Gewändern für die 50 Sternsinger der Pfarre Langenhart in St. Valentin mithelfen zu können, war trotz der konfessionellen Unterschiede groß.

Abbas, Hashem und Meyasam kamen vor vier Monaten nach Österreich. In einem St. Valentiner Flüchtlingshaus warten sie nun ihr Asylverfahren ab. Das Schneiderhandwerk lernten die drei durch ihre Arbeit in einer afghanischen Fabrik, bevor sie sich zur Flucht vor den Taliban entschlossen. "Bei der Arbeit mit ihnen war zu jederzeit die Dankbarkeit zu spüren, etwas zurück geben zu dürfen", erzählt Monika Höller. Sie fädelte die Nähaktion für die neue Ausstattung der Sternsinger ein. Vorerst wurden neue farbenprächtige Unterkleider für zwölf Gruppen geschneidert. Die Gruppen wird Pfarrer Herbert Reisinger ab dem 28. Dezember in der zählenden Pfarre ausschicken.

Rasch hätten die zehn Hobbyschneiderinnen, die sich im Pfarrheim zusammenfanden um die Kleider zu nähen, die Professionalität der drei jungen afghanischen Helfer akzeptiert, schildert Höller. Alle inspizierten auch schon etliche ebenfalls gesponserte Stoffballen. "Gerne" werden Flüchtlinge im neuen Jahr mithelfen, wenn für die Dreikönigsgruppen nach den Unterkleidern auch neue Umhänge fabriziert werden.

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