Musikschulverband setzt nach Skandal fünf konkrete Schritte

Im Musikschulverband Waidhofen/Ybbstal wird die Verwaltung auf neue Beine gestellt.
Konkrete Maßnahmen sollen nach dem Auffliegen des Finanzskandals im Musikschulverband Waidhofen/Ybbstal gesetzt werden. Im Rahmen einer Sondersitzung des Vorstands samt dem Prüfungsausschuss und Stadtpolitikern wurden in Waidhofen/Ybbs die nächsten Schritte angekündigt. Neben Staatsanwaltschaft und Finanzbehörde muss der Verbandsvorstand aktiv werden und für Transparenz und Neustrukturierung sorgen.
Wie berichtet, wurde nach dem Unfalltod des früheren Musikschulleiters nach und nach bekannt, dass es in der Finanzgebarung bereits seit vielen Jahren zu massiven Unregelmäßigkeiten gekommen war.
Ein eingeforderter Prüfbericht der Gemeindeaufsicht NÖ förderte haarsträubende Vorgangsweisen zutage. Buchhalterisch nicht dokumentierte Bargeldabhebungen und Auszahlungen, die vor allem zwei nicht gesetzeskonform beschäftigte Musikpädagogen betroffen haben sollen, waren nur die Spitze des Eisbergs. Es soll um rund 250.000 Euro in bar gehen, die seit 2017 gehen.
Der Musikschulverband umfasst 5 Ybbstaler Gemeinden mit fast 1.000 Schülern und 68 Lehrern. Das Ergebnis des Prüfberichts habe auch ihn überrascht und massiv enttäuscht, sagte der Verbandsobmann und Waidhofner ÖVP-Bürgermeister Werner Krammer. "Wir werden alles Nötige dafür tun, um in dieser Angelegenheit für eine lückenlose Aufklärung zu sorgen, und wir werden den Prozess von ausgewiesenen externen Experten begleiten lassen“, kündigte er an.
Keine Rücksicht mehr
Krammer hatte die Gemeindeaufsicht und den Musikschulverband eingeschaltet und die Überprüfung angefordert. Krammer weiters: "Wenn es um Steuergelder und den Missbrauch von Vertrauen geht, darf es keine Rücksicht auf Namen, Ansehen, Partei oder Verdienste geben – nur volle Aufklärung.“

Zum Semesterstart erschüttert die Honorar-Affäre die Musikschule Waidhofen/Ybbstal.
Jene, die im Verband "hervorragende und korrekte Arbeit leisten“ müssten geschützt werden, forderte Krammer. Den Prüfbericht ließ er, wie berichtet, auf der Musikschul-Homepage veröffentlichen.
Bei der Sitzung wurden die nächsten Schritte, die noch im Musikschul-Vorstand beschlossen werden müssen, präsentiert: Die Aufarbeitung des 60-seitigen Prüfberichts muss innerhalb von drei Monaten erfolgen. Mit der Durchführung wird der Obmann-Stellvertreter Bürgermeister Gerhard Lueger (ÖVP) aus Ybbsitz beauftragt.

Bürgermeister Gerhard Lueger (ÖVP) ist für die Aufarbeitung des Prüfberichts verantwortlich.
Weiteres wird ein externer Berater beigezogen, um ein wirksames internes Kontrollsystem zu installieren. Erfahrene Waidhofner Magistratsmitarbeiter sollen die Musikschulverwaltung in finanziellen Angelegenheiten, der Buchhaltung und bei der Lohnverrechnung unterstützen. Außerdem werden die Aufgaben im Team rund um die neue Direktorin Sandra Stini werden neu verteilt. Dazu müssen die Kontrollen durch den Prüfungsausschuss als Maßnahme der internen Revision intensiviert werden.
Der Prüfbericht der NÖ Gemeindeaufsicht mit der Auflistung der Verfehlungen ist auf der Website des Musikschulverbandes nachzulesen:
https://musikschulewaidhofen.at/pruefbericht-musikschulverband.
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