Museumseröffnung: Reise in die Computer-Steinzeit

Museumseröffnung: Reise in die Computer-Steinzeit
Im nördlichen Waldviertel stellt Sammler Andreas Zahrl seine „Dinosaurier“ aus.

Commodore 64 – Amiga 1200, Sinclair – ZX Spectrum +2A, Atari – Mega STE: Nicht jedem sind diese Namen ein Begriff. Dahinter verstecken sich aber keine Planeten, sondern Heimcomputer aus längst vergangener Zeit. Andreas Zahrl (40) aus Kautzen im Bezirk Waidhofen a. d. Thaya weiß alles darüber – denn er ist der Betreiber des Kautzner Computer Museums, das kürzlich offizielle Eröffnung feierte.

Auf 35 Quadratmetern finden sich rund 35 Computer und Spielkonsolen. Dass es nicht mehr sind, ist den Platzverhältnissen geschuldet. „Ich habe mich auf Stücke beschränkt, die zwischen Ende der 1970er-Jahre und 1995 auf den Markt kamen. Einen Windows PC 1995 sucht man hier vergeblich“, sagt er schmunzelnd. Er habe sich auf die meistbenutzten Heimcomputer spezialisiert, aber es gebe auch ein paar Exoten in seiner Sammlung. Vor fünf Jahren hat Zahrl aktiv zu sammeln begonnen.

Museumseröffnung: Reise in die Computer-Steinzeit

Andreas Zahrl zeigt seine private Sammlung nun allen Interessierten.

„Ich fand schade, dass das nur für mich sein soll, und die Retro-Stücke nur in meinem Kämmerchen herumstehen. Ich wollte das teilen und so kam die Idee des Museums.“ Eine weitere Besonderheit dort im nördlichen Waldviertel: „Hier kann man auch wirklich Hand anlegen und mit den Ausstellungsstücken spielen. Etwas Vergleichbares gibt es in Österreich nicht“, erklärt der EDV-Netzwerktechniker, der sich das Programmieren selbst beigebracht hat. „Ich bin mit dem C64 aufgewachsen, den ersten habe ich 1986 bekommen, seither bin ich Computerspieler.“

 

Erst 1995, als Windows übermächtig wurde, und „die Monotonie einzog“, wie er sagt, begann sich Andreas Zahrl auch für Spielkonsolen zu interessieren.

Vom Müll ins Museum

Die Sammlerstücke habe er zum Teil auf dem Müll gefunden, manche waren kaputt, andere habe er in Foren „für Verrückte wie mich“ und auf Ebay ersteigert. Viele haben mittlerweile aber schon einen höheren Wert als neue PCs. Wegen der Publikumsfrequenz in seinem doch recht abgelegenen Museum macht sich Zahrl keine Sorgen: „Hier geht ein wirklich gut frequentierter Radweg vorbei, da werden schon einige neugierig sein.“ Geregelte Öffnungszeiten gibt es nicht, wenn jemand zu Hause ist, wird geöffnet. Um sicher zu gehen, ist eine Voranmeldung entweder telefonisch 02864/2846 oder via eMail an kontakt@kcm.or.at sinnvoll.

Der Eintritt in die museale Spielewelt ist kostenlos.

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