"Müssen Geld in die Hand nehmen"

"Müssen Geld in die Hand nehmen"
Rot-Kreuz-Bezirksstellenleiter Stefan Grusch warnt: Freiwillige brauchen Anreize. Nicht neu zu bauen, käme teuer.

Stefan Grusch, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes und Bezirkshauptmann von Hollabrunn, kann sich freuen. So viele Ehrenamtliche wie in Hollabrunn gibt es selten. "Dadurch können wir den gesamten Bereich der Krankentransporte sehr günstig halten. Und davon profitieren die Gemeinden." Doch: Ehrenamt muss attraktiv sein, ist er überzeugt. "Wir müssen den Freiwilligen etwas bieten können. Und das ist im Moment nicht möglich."

Grusch spricht den heiß diskutierten Neubau der Rot-Kreuz-Stelle an. Denn mittlerweile hat das Thema auch die Politik erreicht - was den Bezirksstellenleiter zwar nicht glücklich macht, aber "zumindest denkt man darüber nach".

Das tun auch die Bürgermeister, die den Neubau mitfinanzieren sollen. Und da gibt es unterschiedliche Meinungen. Während einige bereits die entsprechenden Beschlüsse in den Gemeinden gefasst haben, melden andere Bedenken an - wie etwa der Wullersdorfer Richard Hogl (der KURIER berichtete). Denn die Gemeindekassen sind leer und das Rote Kreuz erhielt erst vor zehn Jahren einen Neubau.

Mehrkosten

"Der Punkt ist: Haben wir nicht mehr genug Freiwillige, müssen wir Hauptamtliche bezahlen. Und das kostet. Irgendwann müssen wir also Geld in die Hand nehmen." Die finanzielle Situation der Gemeinden würde in den kommenden Jahren nicht besser werden. Und schon jetzt würde man den Gemeinden einiges abnehmen - durch die Aktion Lebensmittel, den Sommerkindergarten oder den Seniorentreff.

Die Raumnot macht den Rettern zu schaffen. Und der Standort ist nicht ideal. Die Kostenschätzungen für den Neubau belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Ein Drittel davon würden die Gemeinden übernehmen müssen.

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