Mühsamer Kampf gegen leere Shops in der City
"Das abgewohnte Sofa im Wohnzimmer stört den am wenigsten, der es täglich nutzt". Im Wohnzimmer Amstettens, der City mit den Geschäftsstraßen rund um den Hauptplatz, herrscht unter den Geschäftsleuten Anspannung. Zu viele leere Shops schaden dem Image, die Handschrift der 2014 gegründeten "Amstetten Marketing GmbH" mit der neuen Managerin Sabine Hauger ist noch nicht lesbar.
Neben der Stadt mit 77 Prozent ist der Kaufmannsverein "City Club" (rund 170 Mitglieder) nächstgrößter Gesellschafter in der City-GmbH. Gut möglich, dass die dort anstehende Neuwahl des Obmanns auch Unruhe beschert. "Ich gebe keinen Kommentar ab, das wird mein Nachfolger tun", sagt Noch-Clubchef Rudi Decker.
Die im Vorjahr als neuer Innenstadt-Motor engagierte Hauger will sich nicht von Zurufen beirren lassen. "Meine Mittel sind beschränkt, vorrangig bin ich mit zwei Teilzeitkräften damit beschäftigt, City-Events optimal zu organisieren", erzählt sie. Die Automeile im Frühjahr und die anstehende Einkaufsnacht am 2. Juli mit Riesenprogramm locken Tausende. Auch die Adventprogramme, heuer mit einem zweiten Kunstmarkt im Schloss Ulmerfeld, werden bereits erarbeitet.
Die viel kritisierten leeren Shops, derzeit rund 15, sind für Hauer natürlich ein Schwerpunkt. Unterstützung erhofft sie von den Immobilienhändlern, die sie an einen Tisch holte. "Ein neues Konzept kann es erst geben, wenn es aktuelle Daten gibt", erklärt Hauger. Sie gab jetzt eine Grundsatzstudie zum Branchenmix, der Kundenfrequenz und zum Standort in Auftrag.
Nicht überbewerten will der Remax-Immobilienmakler Peter Reikersdorfer die aktuelle Spannung. Große Filialisten würden immer wieder anfragen, sagt er. Nur die gewünschten Verkaufsflächen von 600 m² und mehr in einer A-Lage sind dann trotz der freien Shops nicht zu haben.
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