Mostbauern vor Ernte optimistisch
"Niemand hätte geglaubt, dass wir doch noch so eine Ernte bekommen." Wie viele seiner Kollegen im Mostviertel kann Mostbauer und Saftproduzent Johannes Zarl aus Amstetten mit einem halbwegs guten Gefühl in die Obsternte starten. Die vielen Hitzewellen des vergangenen Sommers ließen die Produzenten schon das Schlimmste befürchten. Doch mittlerweile zeigt sich, dass die mächtigen Streuobstbäume einen Teil der Früchten halten und die Hitze ganz gut verkraften konnten.
Zarl, auch Sprecher der Produzentengemeinschaft "Mostbarone", rechnet ob des extremen Sommerwetters mit klaren Ernteeinbußen. "Die Früchte sind heuer kleiner, in manchen Regionen gibt es fast kein Obst", schildert er. Umso wichtiger sei es, dass das vorhandene Obst auch geerntet wird. Das mühsame Obstklauben sollte sich heuer mehr bezahlt machen als in früheren Jahren. Mit aktuell über 120 Euro pro Tonne Mostbirne in den Lagerhäusern ist die Stimmung zum Erntestart nicht schlecht. Für reinsortiges frisches Pressobst zahlen bäuerliche Verwerter zum Großteil noch deutlich bessere Preise, versichert Zarl.
Andreas Ennser, Obstbauberater der NÖ Bauernkammer, teilt Zarls Optimimus für die angehende Ernte. "Der hohe Zuckeranteil in den Früchten verspricht gehaltvolle Moste. Auch die Säurewerte sind in Ordnung, was für die Haltbarkeit der Produkte wichtig ist", erklärt Ennser. Grob rechnet er im Mostviertel mit einer Ernte von 8000 Tonnen bei den Birnen. Um Bauern mit überschüssigen Äpfeln und Birnen zu vernetzen, wurde über den Maschinenring die "Birnenhotline" eingerichtet: 05 9060 314 .
Kommentare