Zwei Kinder und Mutter tot: Daran starben die 5- und 8-Jährige

Zwei Kinder und Mutter tot: Daran starben die 5- und 8-Jährige
Die 29-Jährige war Jägerin und besaß mehrere Schusswaffen legal. Kein Abschiedsbrief.

Langsam fügten sich am Donnerstag die Details jener unfassbaren Tragödie zusammen, die sich am Mittwoch in Muckendorf-Wipfing im Bezirk Tulln in Niederösterreich ereignet hatte. 

Zwei Mädchen (5 und 8 Jahre alt) und ihre Mutter (29) sind tot. Die Frau gilt aller Wahrscheinlichkeit nach als Täterin.

Im Raum steht ein erweiterter Suizid. Laut Stefan Pfandler, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, konnte im Bereich des Tatortes eine Faustfeuerwaffe sichergestellt werden.

Die Leiche der Mutter wies zudem eine Schussverletzung auf.

Die Tatwaffe soll die Frau legal besessen haben. Sowie mehrere andere Waffen, die sie als Jägerin in ihrem Besitz hatte.

Obduktionsergebnis liegt vor

Bei den Mädchen im Alter von fünf und acht Jahren gebe es keine feststellbaren äußerlichen Verletzungen, hieß es noch am Vormittag.

 Am Nachmittag lag dann das Obduktionsergebnis vor: Demnach starben die beiden Mädchen durch Ersticken. "Es lag ein Verschluss der Atemwege vor. Ob die Mutter diesen herbeigeführt hat, ist weiter Gegenstand der Ermittlungen", erklärte Pfandler.

Vater fand tote Kinder

Alle drei Leichen wurden vom Vater der Mädchen, einem Polizisten, im Bett im Schlafzimmer der Familie aufgefunden. Das Paar soll seit längerem getrennt voneinander gelebt haben.

Laut dem LKA-Chef gebe es derzeit „keine konkreten Hinweise auf weitere involvierte Personen“. Dennoch dürfe man ein solches Szenario „noch nicht außer Acht lassen“. Aufklärung könne eine Schusshandbestimmung bringen, Erkenntnisse daraus dürften aber mehrere Tage dauern.

Bisher kein Abschiedsbrief

Am Donnerstag ging auch die Arbeit der Polizei am Tatort weiter. Ausgeschlossen wird nicht, dass dabei auch ein Abschiedsbrief entdeckt werden könnte. "Die genaue Durchsuchung weiterer Räume im Haus steht noch aus", erklärt Pfandler.

 Zuvor hatte sich die Firma, in der die Mutter der beiden Mädchen beschäftigt war, Alarm geschlagen, weil die 29-Jährige nicht an ihrem Arbeitsplatz erschienen war. Der Vater hielt schließlich im Haus Nachschau. 

Schreckliche Erinnerungen werden wach

Der Fall weckt schreckliche Erinnerungen an jene Tat, die sich im Juli vergangenen Jahres ebenfalls im Bezirk Tulln abgespielt hatte. Damals ertränkte eine 37-Jährige ihren beiden Töchter. Die Niederösterreicherin wurde vom Gericht in die Psychiatrie eingewiesen. Sie galt zum Tatzeitpunkt als nicht zurechnungsfähig.

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)

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