Mödling: Schüler und Eltern kämpfen um ihren Sportplatz
© Elisabeth Klatzer
Ein Teil des Areals soll für einen Radweg weichen, die Anlagen bleiben aber erhalten
Leichtathletik zählt nicht zu den Lieblingssportarten vieler Teenager. Doch Montag Vormittag versammelten sich Dutzende Schüler, Elternvertreter und Lehrer des BG Bachgasse in Mödling an der Laufbahn, um für den Erhalt ihres Sportplatzes zu demonstrieren. Denn geht es nach den Plänen der Stadt, soll ein Streifen des Areals einem Rad- und Fußweg entlang des Football-Stadions weichen.
„Die Kinder sind nichts wert. Es ist überhaupt nicht notwendig, da noch einen Weg zu machen. Es gibt genug andere Möglichkeiten für einen Radweg“, ärgert sich Elternvereinsobfrau Elisabeth Klatzer. „600 m2 Sportplatz der Schule wegzunehmen und wertvolle Grünfläche zuzubetonieren ist Dinosaurierpolitik.“
Die Sorge der Schüler: Durch den neuen Radweg muss die Laufbahn abgerissen und neu errichtet sowie der Volleyballplatz verlegt werden. Hier befürchten die Kritiker, dass die Sportstätten kleiner ausfallen werden. Was ebenfalls sauer aufstößt: Man habe zufällig von den Plänen erfahren, es habe keine Einbindung von Eltern, Schülern oder Lehrern gegeben.
Bei der Stadt ist man ob des heftigen Protests überrascht. Denn tatsächlich wurde das Projekt bereits 2018 im Gemeinderat beschlossen. Mit dem Weg soll der neu gestaltete Josef Hyrtl-Platz mit einem Wohnviertel verbunden und damit der Weg in die Innenstadt verbessert werden. Warum das den Eltern und Schülern nicht bekannt war? „Für die interne Kommunikation der Schule sind wir nicht zuständig“, erklärt Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP).
Stadion öffnen
Auch Baustadträtin Teresa Voboril (Grüne) betont, dass bei der Planung neben der Gemeinde auch die Direktion sowie die Bundesimmobiliengesellschaft eingebunden waren. „Es stimmt, der Sportplatz wird eine Spur kleiner“, sagt sie.
Ein 1,5 Meter breiter Streifen werde wegfallen. „Aber es bleiben alle Sportmöglichkeiten erhalten.“ Die in die Jahre gekommene Laufanlage werde damit erneuert. Und: Es wird überlegt, das benachbarte Stadion für den Schulsport zu öffnen.
Neuer Standort für Ballspielplatz gesucht
Mödling. Mehr als 500 Unterschriften sammelten Anrainer der Mödlinger Quellenstraße für den Erhalt des örtlichen Ballspielplatzes. Dieser muss wegen der Errichtung eines drei-gruppigen Kindergartens im Neusiedlerviertel abgerissen werden. Damit fallen die Jugendlichen in dem Neubaugebiet um eine beliebte Freifläche um.
Verkehrsstadtrat und 2. Vizebürgermeister Rainer Praschak (Grüne), versteht die Aufregung, man habe den Anrainern zugesagt, den Spielplatz zu erhalten. Das sei nun schwierig, weil der Kindergarten größer geplant wird, als ursprünglich gedacht.
Seitens der Stadt ist man bemüht, eine Lösung zu finden. So gibt es Überlegungen und erste Gespräche, den nahen Ballspielplatz der Österreichischen Jungarbeiterbewegung mitzubenutzen. Eine weitere Möglichkeit sei laut Praschak ein geplanter Park. Der ist aber erst in einigen Jahren fertig.
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