Das „Projekt Badner Bahn“ startete 2016. „Natürlich gibt es am Anfang Rahmenbedingungen, wie die Dimensionen oder die Anzahl der Sitzplätze. Es gab aber auch kulturelle Aspekte zu beachten, schließlich ist das eine Ur-Institution. Man muss sich da fragen: Was ist kultig, was ist altmodisch? Das Eierschalengelb der Garnituren wurde etwa nicht beibehalten“, sagt Huber. Anderes, wie die kleinen Tische bei den Vierersitzen, blieb hingegen. Huber: „Wir haben die Bahn entstaubt und modernisiert.“
U-Bahn für Taiwan
Eine Aufgabe, in der Huber Übung hat. Auch international. 1999 entwarf er schon eine U-Bahn für Taiwan, 2002 wurde er zum „Design-Vater“ des CAT von Wien zum Flughafen Schwechat.
Und kurz darauf Teil der ÖBB-Bahnoffensive in Österreich. „Design ist ein wichtiges Tool, etwas erfolgreich zu machen. Es muss funktionieren, aber auch emotionalisieren.“ Beim Railjet dürfte dieser Anspruch erfüllt worden sein, denn nachdem das Erscheinungsbild entworfen, die Funktionalität erhöht und ein Info-System entwickelt waren, stiegen auch die Fahrgastzahlen.
In zehn Jahren von 224 auf 322 Millionen. Und weil das so gut funktioniert hatte, durften Huber und sein Team auch gleich dem Cityjet ein Gesicht geben. Kurze Zeit später kam ein Anruf: „Wollen sie wieder einen Zug designen?“. Diesmal war es die Westbahn.
Warum eigentlich Züge? „Es ist faszinierend. Die Zukunft der Mobilität braucht Transformation“, sagt Huber. Wobei bei Moodley alles Mögliche designt wird, vom Railjet bis zur Zahnbürste. Oder auch das weltweit erste Feuerwehrauto mit Hybrid-Elektro-Antrieb, der RT für die Firma Rosenbauer.
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Gearbeitet wird mit verschiedenen Hilfsmitteln. „Wir können uns virtuell genau anschauen, was funktioniert“, so Huber. Aber auch ganz klassische Zeichnungen und Modelle werden eingesetzt, Design zum Angreifen eben.
Eisenbahn der Zukunft
Bei Moodley wird aber auch schon an der Eisenbahn der Zukunft gefeilt. „Ich stelle mir das wohnlicher vor, mit angenehmen Materialien, mit Farben, die sich auf Knopfdruck ändern lassen, mit unterschiedlichen Bereichen, wo man nicht hintereinander sitzen muss“, erzählt Huber.
Mit Siemens arbeitet man seit einigen Jahren an einem Innovationsprojekt. Vielleicht gehen die futuristischen Ideen sogar einmal in Serie.
Wie ist es, wenn man seinen Entwurf dann auf den Schienen erlebt? „Zu hundert Prozent zufrieden bin ich nie, aber es macht mich schon stolz, wenn ich in einem Zug sitze, den ich designt habe.“
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