Mistelbacher Gruppenpraxis wird zu Primärversorgungszentrum

Mistelbacher Gruppenpraxis wird zu Primärversorgungszentrum
Das soll auf rund 600 Quadratmeter am Hauptplatz entstehen. Die Eröffnung ist 2026 geplant.

Am kommenden Montag werden die beiden Praxen von Ozkan Özdemir und Ahmad Salem zu einer Gruppenordination zusammengelegt. Bis 2026 wird daraus ein Primärversorgungszentrum (PVZ) am Hauptplatz. Bis dahin soll das medizinische Angebot in Mistelbach sukzessive ausgebaut werden.

Dafür erfolgt noch in diesem Sommer der Spatenstich für einen gemischt genutzten, fünfgeschoßigen Neubau, der von Immobilienentwickler AVORIS gemeinsam mit einer Investorengruppe errichtet wird. Für Mistelbachs Bürgermeister Erich Stubenvoll (ÖVP) hat das PVZ doppelte Signalwirkung. Einerseits könne man niederschwellige wie umfassende medizinische Primärversorgung absichern, andererseits erhöhe das Zentrum den "Pulsschlag in der Innenstadt als auch dessen Attraktivität".

30-köpfiges Team

In den oberen Stockwerken entstehen 51 Wohnungen. Dafür wurden von AVORIS 27 Millionen Euro investiert. Schon ab September 2024 werden die Ordinationszeiten auf 30 Stunden wöchentlich ausgeweitet. Spätestens mit 2026 will man eine Bandbreite an medizinischem Angebot präsentieren. "Das spart den Versicherten in vielen Fällen den Weg ins Spital und entlastet deren Ambulanzen", sagt Ozdemir.

Man hofft zudem, dass bald auch Ultraschall- und Endoskopie-Untersuchungen als Kassenleistung dazukommen. Auch die Fachgebiete Kinder- und Jugendheilkunde sowie Innere Medizin sollen angeboten werden können. Hier habe man den größten Bedarf.

Im Zentrum sollen voraussichtlich 30 Personen arbeiten. Später könnte das Team auf 40 Expertinnen und Experten anwachsen - etwa in den Bereichen Ergo-, Physio- und Psychotherapie, Sozialarbeit, Logopädie, Diätologie, Case- und Care-sowie Wundmanagement und Geburtshilfe.

Blutabnahme bald täglich

Ab Juli wird in der Gruppenpraxis bereits durch die Laborgruppe „IHR LABOR" die Möglichkeit zur Blutabnahme zwei Mal wöchentlich angeboten, ab September dann täglich - als Kassenleistung.

Medizinische Zentren auch in Tulln und St. Pölten

In Tulln entsteht ebenso ein PVZ in der Innenstadt: In der Brüdergasse in der Nähe des Hauptplatzes werden heuer drei Allgemeinmediziner, ein Kinderarzt und ein Gynäkologe, alle mit Kassenverträgen, einziehen.

In St. Pölten wiederum kann das erste Primärversorgungszentrum für Kinder in Niederösterreich seine Tätigkeit aufnehmen. So sollen Kinder und Jugendliche sieben Tage die Woche "Zugang zu wohnortnaher, hochwertiger Gesundheitsversorgung haben", sagt der Vorsitzende des Landesstellenauschusses der ÖGK in Niederösterreich, Robert Leitner

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