Mistelbach gehen Millionen flöten

Mistelbach gehen Millionen flöten
Der Grundstücksverkauf an einen Landwirt wirbelt ordentlich Staub auf. Jetzt soll nachverhandelt werden

Landwirt und Landesproduktenhändler Manfred Mechtler wirbelte durch den Erwerb des ehemaligen Gazelle-Areales in Mistelbach viel Staub auf. Denn auch die Stadtgemeinde Mistelbach war scharf auf das 13.000 Quadratmeter große Grundstück. "Wir hätten mit dem Areal samt der darauf befindlichen 3000 Quadratmeter großen Halle viel Platz für die Stadtfeuerwehr, für Maschinen des Bauhofes und unter Umständen Platz für den Bau von Wohnungen gehabt", sagt Stadtrat Josef Wallisch (Liste aktiver Bürger, kurz: LaB).

Viele Millionen stehen laut Wallisch auf dem Spiel. Denn ein Neubau eines Gebäudes für die Stadtfeuerwehr würde rund 5,5 Millionen Euro verschlingen. Geld, das die Gemeinde sicher nicht hat.

Die Schmerzgrenze für den Kauf von Gazelle lag für die Stadtgemeinde Mistelbach bei etwas über 500.000 Euro. "Das ist der ortsübliche Preis. Die darauf befindliche Halle hätten wir nur temporär genutzt", sagt Bürgermeister Alfred Pohl.

Mechtler hingegen war die Halle soviel wert, dass er bedeutend mehr Geld auf den Tisch legte und daher den Zuschlag erhielt. Wallisch ist sich gar nicht sicher, ob die Gemeinde überhaupt "ernsthaft" verhandelt hat: "Auch 500.000 Euro sind viel Geld. Man könne jetzt der Feuerwehr gegenüber halt behaupten, dass man es versucht habe."

Interessantes Detail am Rande: Stadtrat Florian Ladengruber, der den Sicherheitsausschuss leitet und somit auch für die Feuerwehr zuständig ist, war in die Verkaufsverhandlungen mit der Immobilienfirma nicht eingebunden worden.

Wallisch: "Die Gemeinde soll mit Mechtler reden und ihm ein Ersatzgrundstück anbieten." Bürgermeister Pohl: "Wenn Mechtler mit uns reden möchte, sind wir dazu bereit."

Kommentare