Familienbetrieb produziert Brot wie in alten Zeit
In zwei Wochen startet die Landesausstellung „Brot&Wein“. Erfreulich: Es gibt noch Brot, das nach alten Rezepten traditionell gebacken wird.Bäckermeister Josef Pelzelmayer in Michelstetten bei Asparn an der Zaya, wo am 27. April die Landesausstellung „Brot&Wein“ startet, hat eine dreistellige Telefonnummer: 364. Das klingt nach alteingesessenem Betrieb. Wir liegen richtig. Die kleine Bäckerei besteht seit 1926 und wird heute von der dritten Generation betrieben.
Aus der winzigen Backstube strömen frühmorgens die herrlichen Aromen von frisch gebackenem Brot und Gebäck, Mehl und Sauerteig, oder „Ura“, wie die Weinviertler dazu sagen.
„Das Mehl, das wir verarbeiten, kommt ausschließlich aus der Region. Als Besonderheit produzieren wir echtes Vollkornbrot. Das Getreide stammt aus biologischem Anbau, wird von uns frisch vermahlen und dabei nicht ausgesiebt. Dadurch bleiben alle wertvollen Bestandteile des Getreidekorns erhalten“, erzählt Bäckermeister Pelzelmayer. Erhältlich ist dieses Brot auch im Bioladen „’s gsunde Körberl“ in der Bahnstraße 29 in Mistelbach.
Stammkunden
„Wir haben fast nur Stammkunden“, berichtet Claudia Pelzelmayer, die Gattin des Bäckermeisters, die täglich – hin und wieder unterstützt von Tochter Barbara – im Bäckereigeschäft in Michelstetten steht, wo sie auch Milchprodukte, Obst, Wurst und Käse anbietet.
Immerhin „verirren“ sich hin und wieder Radfahrer, Wanderer oder Besucher des örtlichen Schulmuseums in die Bäckerei und staunen, dass es dort noch „echtes“ Brot und Gebäck aus dem Ziegelbackofen gibt.
„Geheimrezepte“
Das Bäckerhandwerk ist das eine, die Rezepte das andere. Von Vater und Großvater hat Pelzelmayer auch die Rezepte, den Familienschatz, geerbt. Sie stammen aus jener Zeit, als sein Großvater nach der Lehre in ganz Österreich auf der Walz war.
„Gutes Brot“, sagt der Bäckermeister, „zeichnet sich vor allem durch Geschmack und Aroma aus. Beides wird maßgeblich von der Teigführung bestimmt.“ Zeit, Temperatur und die Festigkeit der Teige seien voneinander abhängig. Das alles ergibt den individuellen Charakter von Pelzelmayers Produkten.
Rudolf Demschner, Obmann der Wirtschaftskammer Mistelbach: „Die Bäckerei Pelzelmayer ist eine echte Rarität im Weinviertel.“
Kommentare