Handwerksförderung in NÖ: Mehr Geld für Meisterkurse und Praktika

Förderungen sollen Facharbeiterausbildungen attraktiver machen
Mit zwei neuen Fördertöpfen will das Land Niederösterreich die dringend benötigte Fachkräfteausbildung im Land forcieren. So sollen mit der Aktion "Meisterlich ausgestattet“ und einer neuen Praktikumsunterstützung Handwerksberufe interessanter gemacht werden.
"Wir wollen wieder vom Land der Master zum Land der Meister werden“, sagt die für den Arbeitsmarkt zuständige FPÖ-Landesrätin Susanne Rosenkranz.
Ziel sei es mehr Jugendliche in die Lehre zu bringen, weil die Lehrlinge die Fachkräfte von morgen seien, so Rosenkranz. Sie will dem Handwerk im Gegensatz zu Ausbildungen an höheren Schulen und Universitäten mehr Platz einräumen. Mit einer Förderung von Praxisplätzen von Schülern in den Ferien soll versucht werden, Jugendlichen mehr Einblick in die Welt der Berufe zu verschaffen.

Landesrätin Susanne Rosenkranz, FPÖ
Ob des bereits bestehenden großen Angebots an verschiedensten Varianten von Matura-Schulen mit zusätzlichen Lehrabschlüssen, Lehren mit Reifeprüfungsmöglichen oder generell 200 Lehrberufen herrsche auch vielfach Orientierungslosigkeit unter jungen Menschen, glaubt die Landesrätin.
Für Praktika soll künftig eine Unterstützung von bis zu 120 Euro pro Woche für maximal vier Wochen (480 Euro) zugeschossen werden. In diesen Genuss kommen Schüler der AHS und BHS, die die neunte Schulstufe abgeschlossen und in den letzten sechs Monaten in NÖ gelebt haben. Auch der Betrieb, in dem das Praktikum absolviert wird, muss in NÖ liegen.
300.000 Euro für Praktika
Die Praktika dürfen keine Pflichtpraxiseinheiten im Rahmen der Schulausbildung sein und es muss sich um handwerkliche oder auch gastronomische Berufe handeln. Insgesamt stehen für die Praktikumsschiene, die ab 1. Juni beantragt werden kann, 300.000 Euro zur Verfügung.
Bei "Meisterlich ausgestattet“ geht es um die Meisterprüfungen. Bislang hat das Land NÖ bis zu 80 Prozent, aber maximal 2.500 Euro der Meisterkurskosten, die die Bewerber selbst tragen müssen, zugeschossen. Nun werden auch Kosten für Kursmaterialien, Fachliteratur und Werkzeuge bis zu 100 Prozent mit maximal 400 Euro übernommen.

Langfristig wolle man so die Zahl der Meisterabschlüsse verdoppeln, hofft Rosenkranz. Rund 1.000 Bewerber für Meisterabschlüsse gibt es in NÖ derzeit jährlich. Die Landesrätin findet es jedenfalls nicht gerecht, dass die Allgemeinheit in den schulischen Bereichen weitgehend die Kosten trägt, bei den Handwerksmeistern jedoch nicht.
400.000 Euro für Meisterkurse
Voraussetzung für die Meisterprämie ist ein Hauptwohnsitz in NÖ während der Dauer des Kurses, der ebenfalls in NÖ stattfinden muss. Für dieses Projekt stehen zum Start 400.000 Euro aus dem Landesbudget zur Verfügung. Eingereicht können Förderanträge ab dem 1. April nach Abschluss der Meisterprüfung werden.
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