Die GmbH bestätigt nun, dass der offizielle Baubeginn der Fischzucht für das erste Quartal 2024 geplant ist – und zwar unter dem Namen Waldlachs. Der Betrieb soll 2025 starten, damit der erste Lachs aus dem Waldviertel im Jahr darauf verspeist werden kann. Insgesamt 3.000 Tonnen will man jährlich produzieren. Eines der Ziele ist es, das Projekt mit regionalen Unternehmen umzusetzen.
Laut Gerald Gerstbauer, Geschäftsführer der Burgenlachs GmbH, sei das Waldviertel mit der hohen Wasserqualität ideal dafür, frischen Lachs zu züchten. Gerade als „Hochburg für heimischen Qualitätsfisch. Es ist uns ein Herzensanliegen, unseren Teil zu einer gesünderen Ernährung mit heimischem Fisch in höchstmöglicher Qualität beizutragen. Durch die neue, grüne Technologie ist es nun möglich, die weiten Transportwege aus dem Ausland deutlich abzukürzen, die Natur nachhaltig zu schonen, für mehr heimischen Fisch auf Österreichs Tellern zu sorgen und das Waldviertel noch weiter zu stärken“, sagt Gerstbauer.
Technologie
All das soll durch die Technologie des israelischen Forschungsunternehmens AquaMaof Technologies möglich werden, das weltweit führend in nachhaltiger Greentech-Forschung sei und international bereits sieben Land-Farmen für Lachse, Garnelen, Forellen, Baramundi und Dorade umgesetzt hat. Laut Informationen von Burgenlachs wird derzeit etwa in Japan beim Berg Fuji eine nachhaltige Fischfarm gebaut, wo Lachs in höchster Sashimi-Qualität entstehen soll. Diese Qualität möchte man nun auch in NÖ erreichen.
Bei dem Projekt steht laut Gerstbauer Ressourcenschonung an oberster Stelle, „denn so wirke der Naturschutz auch über Landesgrenzen hinaus“. Durch den Einsatz von fortschrittlichen natürlichen Filtrations-, Denitrifikations- und Sauerstoffanreicherungssystemen werde bei Waldlachs 99 Prozent des Wassers, das den Fischen als Lebensraum dient, täglich wiederverwendet, heißt es.
„Im Vergleich zu anderen RAS-Systemen (rezirkulierende Aquakultur-Systeme, Anm.) benötigt unsere Technologie im laufenden Betrieb nur etwa ein Drittel der Energiemenge. Darüber hinaus wird dieser deutlich geringere Energiebedarf eigenständig aus erneuerbaren Energiequellen unter Einsatz von Fotovoltaik und Geothermie gedeckt. Dieses nachhaltige Energiemanagement schützt nicht nur Natur und Lebensraum, sondern trägt auch maßgeblich zur Effizienz des Betriebs bei“, erklärt Gerstbauer.
Reaktionen
Positiv aufgenommen wird die geplante Zucht auch von Helga Rosenmayer (ÖVP), Bürgermeisterin von Gmünd. „Ich freue mich sehr, dass künftig jeder dritte Lachs auf Österreichs Tellern aus dem Waldviertel kommen wird. Gmünd trägt somit einen wichtigen Teil zu einer höheren Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln bei. In zahlreichen Gesprächen konnten wir die Investoren davon überzeugen, die Lachsfarm in Gmünd anzusiedeln.“
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) spricht von einem „Leuchtturmprojekt, das aus der Region weit über die Landesgrenzen hinwegstrahlen wird. Denn ab 2026 wird hier der erste heimische Waldlachs aus dem Waldviertel natürlich, regional, umweltschonend und frei von jeglichen Zusatzstoffen heranwachsen.“ Dadurch würden außerdem nicht nur bis zu 100 neue Arbeitsplätze in der Region entstehen, auch die regionale Lebensmittelproduktion werde damit gestärkt.
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