Martinekkaserne: Spielregeln für Verkauf stehen fest

Zukunft der Martinekkaserne ist noch ungewiss.
Vor dem Verkauf steht die Martinekkaserne. Was auf den 40 Hektar künftig geht und was nicht, liegt am Tisch.

Mit 31. Dezember 2013 verabschiedete sich das Bundesheer, noch heuer will die Republik über die SIVBEG (Strategische Immobilien Verwertungs-, Beratungs- und EntwicklungsgesmbH) die Martinekkaserne auf den Immobilienmarkt werfen. Gesucht wird der Bestbieter – man ist sogar gesetzlich verpflichtet, den höchstmöglichen Kaufpreis zu erzielen. Gerüchteweise könnte er bei 70 Millionen Euro liegen.

Mitzureden haben aber auch die Standortgemeinden Baden und Sooß. Weil ohne deren Umwidmung nichts geht: „Mit der derzeitigen Widmung als Kaserne ist das Areal wertlos. Privatarmee wird ja keine einziehen“, sagt Badens Bürgermeister Kurt Staska (ÖVP).

Go & No-Go

Am Donnerstag wurden nun Grundprinzipien präsentiert, die beide Gemeinden mit allen Fraktionen und mit Unterstützung der NÖ Wirtschaftsagentur ecoplus entwickelt haben und die Voraussetzung für die Nachnutzung sein sollen: Oberste Priorität hat eine Untersuchung auf Boden-Kontaminierungen, um spätere Überraschungen mit „Umweltleichen“ zu vermeiden. Weiters wird man einer Filetierung, also dem Verkauf von Teilflächen nicht zustimmen und eine Umwidmung kommt erst in Frage, wenn ein Masterplan für das gesamte Areal vorliegt. Schließlich strebt man eine Mischnutzung mit Wohnungen, Wirtschaftsbetrieben und Bildungseinrichtungen an. Höhere Gebäude als bisher wird es nicht geben.

Es wird also ein völlig neuer Stadtteil entstehen. Initialzündung könnte die Landesausstellung 2019 sein, um die sich Baden bemüht. Denkmalgeschützte Kasernengebäude könnten Verwendung finden, Fördergelder dem Areal zugute kommen.

Offene Fragen

Wie viele Menschen künftig hier wohnen und/oder arbeiten und studieren werden, lässt man offen. Ein Plan der SIVBEG spricht von 700 Einwohnern und tausend Arbeitsplätzen. Was die Frage aufwirft, wie das Areal verkehrstechnisch erschlossen wird. Vom Wunsch der Grünen, die Badner Bahn bis hierher zu verlängern und bis zu einer neuen Haltestelle an der nahen Südbahn gehen die Vorschläge. Auch eine Fachhochschule/Uni, eine Tagesklinik, Künstlerateliers oder ein Hotel für Unternehmer sind derzeit mehr Wünsche denn konkrete Projekte. Aber: „Wir haben keinen Zeitdruck. Lieber passiert längere Zeit nichts, bevor etwas Falsches passiert“, meint Badens Vize Helga Krismer (Grüne).

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