So verwinkelt und unübersichtlich wie seine Wege scheint auch die Herkunftsgeschichte des Labyrinths zu sein. Bereits das Wort gibt Rätsel auf. Bis heute ist nicht gänzlich geklärt, woher der Begriff Labyrinth genau stammt.
Das älteste labyrinthische Muster wurde vermutlich über tausend Jahre vor Christi in eine griechische Tontafel geritzt. Auch auf kretischen Münzen und römischen Fußbodenmosaiken sind die markanten Linien zu finden. In diesen Fällen handelt es sich um Labyrinthe im klassischen Sinn. Sie bestehen aus einem sich hin und her windenden Gang, der schlussendlich zur Mitte führt.
Unterschiedliche Glaubensrichtungen nutzten das Labyrinth als eine Art spiritueller Läuterungsweg, darunter auch das Christentum. Während man sich den Weg zum Zentrum bahnt – so die Idee – findet man näher zu sich selbst. Bis heute werden Labyrinthe teils zu meditativen oder therapeutischen Zwecken angelegt.
Irrgärten ähneln mitunter einem Labyrinth, bestehen jedoch aus einem Netz aus Wegen samt Abzweigungen, Kreuzungen und Sackgassen. Vermutlich in der Spätrenaissance entstanden, erfreute sich der Irrgarten besonders in pompösen Barockgärten großer Beliebtheit.
Die verwinkelten Pfade und blickgeschützten Verstecke wurden als heimliche Treffpunkte genutzt. Während der Aufklärung verschwanden die Irrgärten zunächst und kehrten erst im 20. Jahrhundert zurück.
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