Mair läutet die Alarmglocken

Mair läutet die Alarmglocken
Morgen werden 40 Gemeinderatsmandate neu vergeben. Die WVP kämpft um die Absolute und ihren Bürgermeister.
Mair läutet die Alarmglocken

Waidhofen erlebt ein Wahlkampffinale, wie nie zuvor. Der Einsatz an Material und Menschen fand am gestrigen Wochenmarkt einen geradezu operettenhaften Höhepunkt. Zwischen bunten österlichen Verkaufsständen der Bauern und Standler, spielten Politiker der sechs Parteien Osterhase und Weihnachtsmann zugleich. Sie deckten das Wahlvolk mit Kugelschreibern, Feuerzeugen, Pickerl und Broschüren ein. Speckbrote, Wurtssemmeln, Bier und Most gab’s wie im Schlaraffenland.

Mitten in der Frühlingsfestkulisse mit Blasmusik fanden sich Spitzenkandidaten mit flatternden Nerven. Ernste Prognosen über den morgigen Wahlausgang getraute sich keiner mehr zu. Bürgermeister Wolfgang Mair, immer inmitten einer Menschentraube, hat in den letzten Tagen die alleinige Spitze im WVP-Wahltross übernommen. Schon Donnerstagabend bei der WVP-Abschlusskundgebung wurden 350 Funktionäre und Sympathisanten für das Finale angestachelt. „Ist unsere Absolute weg, haben die anderen die Mehrheit und mich als Bürgermeister wird’s nicht mehr geben“, sagte Mair. Unterstützt von ÖVP-Kalibern, wie Altbürgermeister Erich Vetter, Landesvize Wolfgang Sobotka oder Landtagspräses Johann Heuras wurden Parolen, wie „Vollgas in den letzten 60 Stunden“ oder „Mair muss Bürgermeister bleiben“ ausgegeben.

800 Unterschriften

Auch durch eigene Fehler sei der Wahlkampf teilweise zum „Wahlkrampf geworden“, spielte Mair auf das Nebenwohnsitzer-Debakel an. Lebensqualität und Fortschritt in der Stadt gebe es aber nur durch klare Verhältnisse im Stadtparlament. Er wolle die Verantwortung weiter tragen, erklärte Mair. Zur guten Stimmung trug das Proponentenkomitee mit 800 Unterstützungserklärungen für Mair bei.

Die Sobotka-Warnung „25 Prozent der Wähler entscheiden sich in den letzten drei Tagen“ kennen auch die anderen Parteien. Sie sehen die Chance, die WVP-Absolute zu knacken. SPÖ und FPÖ ließen gestern noch mit SPÖ-Landesvize Sepp Leitner und FPÖ-Landesrätin Barbara Rosenkranz prominente Gastwahlkämpfer antreten.

Morgen treten dann sechs Parteien an, 10.718 sind wahlbereichtigt. Die WVP hat 21 von 40 Sitzen, SP (12), UWG (4), Grüne (2), FP (1).

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