Luftballon einer Schülerin flog 420 Kilometer nach Venedig

Anna-Lenas Ballon flog von Altenburg bis Venedig
Bauer fand Karte auf seinem Feld und nahm Kontakt auf

"Hallo, ich bin Anna-Lena, wohne in Österreich und hoffe auf Antwort." Eine Karte mit dieser Aufschrift und einen kaputten Ballon fand Bauer Raffaele Scarpa am Samstag auf seinem Feld im italienischen Venedig. "Erst dachte ich an einen Scherz, dann habe ich doch an die angegebene Mailadresse geschrieben", erzählte Scarpa dem KURIER. So machte er der 16-jährige Anna-Lena Nendwich aus Altenburg im Waldviertel große Freude.

"Meine Familie und ich haben schon mehrmals Ballons mit Botschaften los geschickt. Zwei Mal haben wir schon Antworten bekommen, bisher jedes Mal aus Tschechien. Dass diesmal Nachricht aus Italien gekommen ist, war sehr überraschend", meint Anna-Lena, die in der HLW Horn seit zwei Jahren Italienisch lernt. Das half ihr, die Botschaft von Raffaele Scarpa zu verstehen und ihm zu danken.

Der Landwirt stellte ein Foto seines Fundes auf Facebook. Ein Redakteur der Tageszeitung La Nuova Venezia entdeckte es und brachte einen Bericht.

Kreuzfahrt

Anna-Lenas Familie will den Finder kommendes Jahr besuchen. Sie plant eine Mittelmeer-Kreuzfahrt, die in Venedig startet – die perfekte Gelegenheit. Erst vergangenen Freitag hat die 16-jährige gemeinsam mit ihrer Familie erneut Ballons steigen lassen. Dass schon am Tag darauf Antwort kam, verblüffte sie.

Den Grund dafür, dass der Ballon eine so weite Reise in Richtung Süden gemacht hat, kennen die Spezialisten des privaten Meteorologie-Unternehmens Ubimet: "Am 31. Oktober gab es eine starke Strömung aus nördlicher Richtung. Daher flog der Ballon rasch nach Süden. Wäre er beispielsweise gestern, Mittwoch, aufgestiegen, wäre er jetzt in Nordeuropa gelandet", erklärt Ubimet-Meteorologe Clemens Teutsch, der die Luftströmungen für den KURIER analysiert hat.

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