Neue Probleme für den Wiener Tierschutzverein

Rotes Kreuz, Tierschutzaus, Logo
Vereinslogo soll jenem von Rotem Kreuz zu sehr ähneln - Verfahren eingeleitet.

Als ob der Wiener Tierschutzverein nicht schon genug Probleme hätte: Neben dem desolaten Tierschutzhaus und dem Finanzstreit mit der Stadt bereitet dem WTV nun auch das eigene Logo Sorgen. Denn das Rote Kreuz ist der Meinung, dass es zu sehr jenem der Hilfs- und Rettungsorganisation ähnelt. Der Tierschutzverein wirbt mit einem orangen Kreuz, wobei der obere Teil einem Katzenkopf nachempfunden ist - und er möchte dies auch weiterhin tun.

"Wir werden versuchen, uns zu behaupten", betonte eine Sprecherin des WTV gegenüber der APA. Man verwende das Logo schon seit Jahren. Auch Präsidentin Madeleine Petrovic zeigte sich am Rande ihrer Pressekonferenz zum Budgetstreit zuversichtlich, dass man zu einer Lösung kommen werde. Allerdings: Was vor kurzem beim Verein eingetrudelt ist, ist keine Klage des Roten Kreuzes, sondern ein offizielles Verwaltungsstrafverfahren, wie Bernhard Schneider, Jurist des Roten Kreuzes, im APA-Gespräch erläutert.

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Der Tierschutzverein sei angezeigt worden - nicht vom Roten Kreuz, sondern von jemand anderem, wie Schneider erklärte. Das Rote Kreuz sei lediglich um eine Stellungnahme gebeten worden. In dieser wurde allerdings die Meinung vertreten, dass das Logo dem der Rettungsorganisation zu ähnlich sieht. Die Behörde ist laut Schneider tätig geworden, da die Verwendung des Roten Kreuzes nur Rotkreuzorganisationen gestattet ist. Das sei sogar in einem eigenen Gesetz geregelt.

Das Zeichen sei international bekannt und soll unter anderem Helfer in Kriegsregionen schützen. Darum sei es nicht erwünscht, dass andere Organisationen oder Firmen das Zeichen nachahmen: "Da sind wir relativ heikel." Fälle gebe es genug, berichtete Schneider. Vor allem im Gesundheitsbereich würde das Symbol gerne verwendet - etwa von Pharmafirmen.

Strafe bis zu 15.000 Euro

Das Österreichische Rote Kreuz hat bereits vor längerer Zeit den Tierschutzverein darauf aufmerksam gemacht, dass das Logo verwechselt werden kann. Es sei jedoch damals nicht geändert worden, das Rote Kreuz habe daraufhin nicht weiter insistiert. Nun habe man auf die weitere Vorgangsweise keinen Einfluss. Über eine mögliche Strafe müsse die Behörde entscheiden. Der Strafrahmen beträgt jedenfalls bis zu 15.000 Euro, wie Schneider erklärte.

"Wir haben nichts gegen den Tierschutzverein", versicherte er. Dass die roten bzw. orangen Kreuze verwechselt werden können, ist laut Schneider aber eine Tatsache. Er berichtete von einer früheren Kampagne des WTV, auf denen Tiere vor Schlingen zu sehen waren. Es habe damals zahlreiche Beschwerden von erbosten Passanten gegeben - nämlich beim Roten Kreuz.

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