Lienz-Absage: NÖ will einspringen und heuer Skiweltcup am Semmering

SKI-WELTCUP AM SEMMERING - RTL DER FRAUEN: HECTOR (SWE)
Das Land und der Semmering bringen sich als Ersatzaustragungsort in Stellung. Der ÖSV begrüßt die Lösung. Anfang Mai könnte es das Okay geben.

Der Alpine Skiweltcup im Osttiroler Lienz ist Geschichte. Wie diese Woche bekannt geworden ist, werden dort keine alpinen Ski-Weltcuprennen der Frauen mehr ausgetragen. Die Absage hat das Land Niederösterreich auf den Plan gerufen, sich als Ersatzaustragungsort für Lienz anzubieten und in Stellung zu bringen.

"Niederösterreich steht bereit", lautet die Botschaft, die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und LH-Stellvertreter und Sportlandesrat Udo Landbauer (FPÖ) am Freitag aussendeten. Auch beim ÖSV würde man diese Lösung begrüßen. Anfang Mai könnte es beim FIS-Meeting in Portugal bereits offiziell grünes Licht dafür geben.

13.000 Besucher zum Jahreswechsel

Seit 1995 veranstaltet der Semmering den Damen-Weltcup, seit 1996 jeweils abwechselnd mit Lienz im Zweijahresrhythmus. Zuletzt machten die Rennen (Slalom und RTL) im Dezember 2024 am Semmering Station. Heuer wäre eigentlich Lienz an der Reihe gewesen. Das dafür genutzte Skigebiet am Hochstein wird aus finanziellen Gründen jedoch endgültig geschlossen. Deshalb sucht der ÖSV nach Alternativen

"Mir tut es sehr leid für den Skiclub Lienz, der die Organisation immer tadellos abgewickelt hat. Aber wir suchen uns einen neuen Austragungsort“, wird Christian Scherer, der Generalsekretär des Österreichischen Skiverbandes, in der Tiroler Tageszeitung zitiert.

"In dieser Ausnahmesituation könnte Niederösterreich unter bestimmten Voraussetzungen außertourlich als Austragungsort zur Verfügung stehen“, erklärten am Freitag dazu Mikl-Leitner und Landbauer in einer Stellungnahme.

Lienz-Absage: NÖ will einspringen und heuer Skiweltcup am Semmering

Semmerings Bürgermeister Hermann Doppelreiter, Johanna Mikl-Leitner, Udo Landbauer, Franz Steiner

Wiege des Skisports

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: "Niederösterreich ist die Wiege des alpinen Skisports und daher stehe ich nicht an, in einer solchen Ausnahmesituation zu sagen: Setzen wir uns zusammen, reden wir darüber und finden wir eine Lösung, damit die Wintersport-Fans auf ihre Kosten kommen. Niederösterreich steht bereit! Die Erinnerungen an das großartige Weltcup-Spektakel im vergangenen Dezember am Semmering sind bei vielen nach wie vor präsent: Die Stimmung unter den 13.000 Gästen, die an den Zauberberg kamen, war großartig, Millionen Zuseher fieberten vor den Bildschirmen mit.“

Wie Landbauer ergänzt, sei der ÖSV an NÖ herangetreten und habe gefragt, ob der Semmering zur Verfügung stehen würde. "Wir setzen uns daher mit voller Kraft dafür ein, dass der Weltcup auch in diesem Winter zu uns kommt und danach wieder wie gewohnt im Zweijahresrhythmus am Semmering stattfindet.“

"Organisationskomitee ist flexibel"

Laut dem Präsidenten des WSV Semmering & Weltcup-OK-Chef Franz Steiner, werde man gemeinsam mit dem ÖSV an einer Lösung arbeiten. "Die Organisation eines Weltcup-Rennens schüttelt man nicht locker aus dem Ärmel. Viele Partner sind Teil des Erfolgs, nicht zuletzt die Bergbahnen. Im Vorjahr hatten wir ein großartiges Ski-Spektakel am Semmering bei herrlichen Bedingungen und Tausenden begeisterten Gästen. Das Organisationskomitee ist flexibel.“

Wie ein ÖSV-Sprecher gegenüber dem KURIER bestätigt, wäre die Austragung im heurigen Dezember am Semmering auch das Bestreben des Skiverbandes. Die Gespräche dazu laufen auf Hochtouren, eine offizielle Bestätigung soll es Anfang Mai bei der FIS-Konferenz geben.

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