Lehrer müssen vor Übergriffen warnen, die nicht bewiesen sind

Sind Kinder gefährdet?
Landesschulrat fordert Schulen regelmäßig auf, Themen wie versuchte Entführungen anzusprechen

Immer wieder warnen Lehrer  im Auftrag des nö. Landesschulrats Volksschulkinder  davor,  in fremde Autos einzusteigen oder  darauf einzugehen, wenn fremde Menschen  anbieten, sie heim zu bringen, weil „die Mama einen Unfall hatte“. Kurios dabei: Keiner der angeblichen Vorfälle, auf die sich  die Warnungen beziehen, ist bisher belegt.

Ein Beispiel: Zuletzt schrieb eine besorgte Mutter die Direktorin der Kremser internationalen Privat-Volksschule an. In einem E-Mail berichtete sie ihr, dass sich im nahen Landesklinikum Unbekannte Kindern genähert hätten und das bei der Polizei  angezeigt worden wäre. Die Direktorin, zuletzt auch per E-Mail des Landesschulrats angehalten, Kinder „aufgrund von Vorkommnissen“ vor dem Einsteigen in fremde Autos zu warnen, trug ihren Lehrern auf, die Kinder darauf anzusprechen.

Nur:   Laut Landesklinikum Krems ist kein solcher Vorfall bekannt. Anzeige liegt bei der Polizei auch keine vor. Derartiges werde ab und zu angezeigt,  habe aber meist einen harmlosen Hintergrund, sagt ein Sprecher der Landespolizeidirektion. Ist die Vorgangsweise des Landesschulrates in dieser Sache  konstruktiv?  „Wir machen solche Aussendungen immer wieder“, bestätigt der nö. Bildungsdirektor  Johann Heuras auf KURIER-Anfrage. Nicht wegen konkreter Anlassfälle. Aber  als Absicherung, falls etwas passiert.

Kommentare