Lebensmittelrettung: Papa Bär auf Nahrungssuche

Lebensmittelrettung: Papa Bär auf Nahrungssuche
Reinhard Schiefer unterstützt als "Papa Bär" in Not geratene Menschen mit Lebensmittelspenden.

Reinhard Schiefer weiß, wie es ist, wenn das Geld nicht einmal für den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf reicht. Vor einigen Jahren erkrankte er an einer Muskelkrankheit. Er verlor seinen Job. Die Ärzte meinten, er müsste den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen.

„In dieser Zeit hab’ ich viel mit Jesus geredet, und gesagt ,hey, oida, lass’ es mir noch einmal gut gehen, dann mach’ ich auch was für andere‘.“

Gesagt, getan.

Lebensmittelrettung: Papa Bär auf Nahrungssuche

Reinhard Schiefer gründete den Verein "Papa Bär".

Vor etwas mehr als vier Jahren rief der 46-Jährige den Verein „Papa Bär“ ins Leben, eine Lebensmittelrettung, die gesammelte Nahrungsmittel in Not geratenen Menschen zur Verfügung stellt. „So vereinen wir den Kampf gegen Bedürftigkeit mit Nachhaltigkeit“, erklärt Schiefer.

750 Tonnen weggeworfenes Essen

Nahezu 750 Tonnen Lebensmittel sammelt Schiefer im Jahr. Der Verein hat Verträge mit regionalen Konzernen und Unternehmen: „Gott sei Dank springen auch immer mehr junge Leute, Klein- und Mittelbetriebe auf die Schiene auf.“

Die Lebensmittel werden aussortiert und im erst kürzlich eröffneten Sozialmarkt in Markt-Piesting (Bezirk Wiener Neustadt-Land) zum Verkauf angeboten. Für sieben Euro am Tag bekommen Menschen in Not hier einen Einkauf im Warenwert von rund 60 Euro. Was an Obst und Gemüse nicht verkauft wird, macht Schiefer zu Säften, Marmeladen, Suppen oder Chutneys.

Lebensmittelrettung: Papa Bär auf Nahrungssuche

Zusammenarbeit

15 ehrenamtliche Helfer arbeiten im Verein. Über 3.000 unbezahlte Arbeitsstunden leisten sie im Monat. Doch genug sind es nie. „Dass es so viele Leute gibt, die das brauchen, hätte ich mir nie gedacht. Am Anfang war es ein Kampf, jeden Tag aufs Neue weiterzumachen, es ist kräftezehrend“, gesteht „Papa Bär“.

Lebensmittelrettung: Papa Bär auf Nahrungssuche

Bei der Aktion „Weihnachten geschenkt“ wurden Kinder, deren Eltern sich keine Weihnachtsgeschenke leisten können, mit Geschenken von Freiwilligen überrascht.

Doch die schönen Momente überwiegen. Etwa, wenn bei der Aktion „Weihnachten geschenkt“ Kinder, deren Eltern sich keine Weihnachtsgeschenke leisten können, mit Geschenken von Freiwilligen überrascht werden.

Schiefer selbst hat keinen Weihnachtswunsch: „Wenn man sieht, wie es manch anderen geht, merkt man erst, was man selber hat. Daran sollte sich jeder mal erinnern.“

 

Der Sozialmarkt in der Kupelwieserstraße 17 in Markt-Piesting hat Montag, Mittwoch und Freitag von 13 bis 17 Uhr geöffnet, Dienstag und Donnerstag bis 18 Uhr.

Derzeit wird Geld gesammelt für den kaputten zweiten Transportwagen, der dringend für die Lebensmittelsammlung benötigt wird.

Gespendet werden kann im Sozialmarkt oder an AT46 6000 0205 1007 6150.

 

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