Lebensgefahr nach Vipernbiss

Lebensgefahr nach Vipernbiss
Dichter Nebel erschwerte den Transport eines 39-Jährigen, dem das Gift einer afrikanischen Schlange schwer zusetzte.

Eine kleine Wunde reicht aus, dass er verbluten könnte", erklärt Spitalssprecherin Doris Nentwich. Für die behandelnden Ärzte im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz ist Houman D. ein Risikopatient, obwohl er ansprechbar ist. Der Biss einer Buschviper hat ihn so schwer geschädigt, dass seine Blutgerinnung verrückt spielt. Mit dem Medikament Fibrinogen versuchen die Ärzte seinen Zustand stabil zu halten, bis das aus der Schweiz angeforderte Gegengift eingetroffen ist.

Eine Routinearbeit wurde dem 39-jährigen Reptilienprofi Freitagvormittag in einer Tierhandlung in Groß Gerungs, Bezirk Zwettl, zum Verhängnis. Der seit sieben Jahren als Tierpfleger tätige Mitarbeiter dürfte damit beschäftigt gewesen sein, Schlangen zu füttern oder sie von einem Terrarium ins andere zu übersiedeln. Eine unvorsichtige Handlung dürfte der Auslöser gewesen sein, dass die grün-schwarz gefärbte afrikanische Schlange der Gattung Atheris zubiss. "Das Tier ist nicht viel größer als eine Blindschleiche", erklärt ein ermittelnder Polizist, der die genauere Unfallursache aber noch klären muss.

Rettung

Der Verletzte verständigte sofort seine Kollegen, die die Rettung alarmierten. In Eiltempo traf das Team des Notarzthubschraubers ein und nahm den Verletzten an Bord. "Der Patient war während des Fluges stabil, musste aber dringend in eine Intensivstation gebracht werden", sagt Roland Eslitzbichler, der Pilot des Christophorus-15-Notarzthubschraubers dem KURIER. Aufgrund des dichten Nebels konnte der Patient aber nicht nach St. Pölten transportiert werden, deshalb wurde das Spital der Barmherzigen Brüder in Linz angeflogen.

Dort liegt der Mann in der Intensivstation. Sein Finger ist pechschwarz. "Die Ärzte sind in Alarmbereitschaft und müssen darauf achten, dass er sich nirgends verletzen kann. Eine Blutung könnten sie nicht stoppen", sagt Nentwich. In wenigen Stunden soll das Gegengift aus der Schweiz eintreffen, das die Blutgerinnung im Körper wieder regeln soll, hieß es Freitagabend. Laut Schlangen-Experte Christian Schuch gehören Vipern nicht zu den giftigsten Schlangen: "Ihr Gift kann aber Gewebe zerstören."

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