Langenzersdorf: Postverteilzentrum am Ende

Gegner des Logistikzentrums bei einem Protest
Das geplante Großprojekt in Langenzersdorf scheitert an geplatztem Grundstücksverkauf

Das geplante Postverteilzentrum in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) wird nun nicht gebaut. Wie Post-Pressesprecher Michael Homola erklärt, scheiterte es an einem notwendigen Grundstücksverkauf: "Da ging es konkret um das Grundstück, auf dem die Zu- und Abfahrt des Zentrums gewesen wäre. Dieses Grundstück wäre essenziell für das Projekt gewesen."

Vonseiten des Korneuburger Bürgermeisters Christian Gepp hält man sich bedeckt: "Wir müssen erst in den zuständigen Gremien besprechen, wie nun weiter vorgegangen wird. Klar ist aber, dass die Post und Korneuburg einfach nicht auf einen grünen Zweig kamen." Für Post-Sprecher Homola eine herbe Enttäuschung, hat man sich doch auf die Zusicherung des Bürgermeisters verlassen: "Bis am Montagnachmittag waren wir noch fest der Meinung, dass wir dort unser neues Logistikzentrum bauen können. Dass es nun nicht so ist, halte ich für den Wirtschaftsstandort katastrophal. Aus Sicht der Post kann ich sagen, dass das Projekt in Langenzersdorf nun definitiv am Ende ist."

Freude bei Gegnern

Bei der Bürgerinitiative "Nein zum Logistikzentrum Langenzersdorf" ist die Freude groß, wie Sprecher Nikolaus Kubiczek mitteilt: "Wir sind sehr froh darüber, dass die Politik und auch die Post nun endlich eingesehen haben, dass ein Logistikzentrum in einem Wohngebiet nicht zielführend ist. Wir waren nie gegen die Post. Nur der Standort war das Problem."

Kubiczek bleibt jedoch weiterhin vorsichtig: "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Sofern es aber wirklich so bleibt, freuen wir uns natürlich."

Verluste für Gemeinde

Während die Freude bei den Gegnern groß ist, so ist die Stimmung im Lager der Befürworter getrübt. Der Langenzersdorfer Vizebürgermeister Josef Waygand ist wegen des geplatzten Bauprojekts frustriert: "Uns entgeht nun jährlich die Kommunalsteuer in der Höhe von 300.000 Euro. Die zusätzlichen Investitionen, die wir bereits getätigt haben, ersetzt uns auch niemand."

Waygand nimmt hier die Landespolitik in die Pflicht und poltert: "Wir haben die Absage von oberer Stelle erhalten. Ich bin jetzt gespannt, welchen Ausgleich wir für unseren Verlust bekommen. Optimistisch bin ich dahingehend aber nicht."

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