Künftig wird die Kaserne "Fliegerhorst Leopold Figl - Flugplatz General Pabisch" heißen. „Mit der Kombination dieser Namen ist es uns gelungen die Geschichte und Gründung der Zweiten Republik mit der Geschichte der Militärfliegerei zu verbinden. Nach dem Zweiten Weltkrieg, welcher viel Leid und Zerstörung mit sich brachte, galten unsere Gründerväter, darunter Leopold Figl, für unser Österreich als Architekten für unseres wunderschönes Land", betont Tanner.
Jahrgangsbester
Figl war 1945 erster Bundeskanzler der Zweiten Republik. Er unterzeichnete 1955 als Außenminister den Staatsvertrag für Österreich und war Nationalpräsident sowie Landeshauptmann von Niederösterreich.
Ein zweiter für den Fliegerhorst historisch bedeutsamer Namensgeber ist General Othmar Pabisch. Der geborene Wiener rückte 1956 zur Militärakademie in Enns ein und wurde 1957 in den ersten Jahrgang der Militärakademie aufgenommen. 1959 musterte er als Jahrgangsbester aus. In dem selbigen Jahr begann er die Ausbildung zum Militärpiloten in Zeltweg.
Was folgte, war eine steile Karriere. 1971 bis 1972 war Pabisch Kommandant des größten Geschwaders der Fliegerkräfte, dem 1. Hubschraubergeschwader des Fliegerregiments 1 in Langenlebarn zugeteilt. Ein Jahr darauf wurde er Leiter der Luftraumsicherung und stellvertretender Kommandant der Einsatzzentrale des Armeekommandos in Wien. 1975 war er Chef des Stabes der Fliegerbrigade.
General flog den Papst
Er wirkte außerdem maßgeblich bei der Neuaufstellung der Fliegerdivision mit. Von Juli 1975 bis 1985 war er Chef des Stabes der Fliegerdivision und maßgeblich an der taktisch-operativen Führung der Fliegerkräfte betraut. Othmar Pabisch war von März 1985 bis November 1998 Kommandant der Fliegerdivision in Langenlebarn.
Der ausgebildete Einsatzpilot absolvierte in seiner Dienstzeit mehr als 5.000 Flugstunden und flog auch Staatsgäste in Österreich, darunter Papst Johannes Paul II. während seines Besuches in Österreich im Jahr 1983 an Bord eines AB-212.
„General Othmar Pabisch steht für die Zeit als die Fliegerei im Bundesheer noch in den Kinderschuhen steckte. Er galt als Vorreiter der militärischen Luftfahrt und unserer Luftstreitkräfte in der Zweiten Republik. Er war außerdem der erste General der Luftstreitkräfte im Bundesheer. Durch seinen Einsatz und seiner Leidenschaft zur Fliegerei, hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass die Luftstreitkräfte im Österreichischen Bundesheer noch bis heute einen guten Ruf und die Anerkennung genießen", so Tanner.
Kritik seitens der FPÖ
Kritik an der Umbenennung gab es im Vorfeld von den Freiheitlichen. "Das Ersetzen eines kampferprobten Kriegshelden gegen einen verdienstvollen Vertreter des Bundesheers der Zweiten Republik ist unnötig und zieht das Ansehen einer ganzen Kriegsgeneration in den Schmutz", sagte FPÖ-Wehrsprecher Volker Reifenberger.
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