Land unterstützt Umbau im Karmel Mayerling

Mayerling wird saniert
Landeshauptmann Pröll sichert massive Hilfe beim Umbau des Karmeliterklosters zu.

Die tragische Geschichte von Kronprinz Rudolf und seiner Geliebten Mary Vetsera machte Mayerling im Wienerwald berühmt. Genau 125 Jahre später kämpfen die neun Schwestern des Karmeliterklosters, das Kaiser Franz Josef am Todesort seines Sohnes gestiftet hat, um dessen Erhalt.

"Aus eigener Kraft schaffen wir es nicht", erklärt Priorin Regina. Unterstützung kommt jetzt von Landeschef Erwin Pröll. "Ich habe den Hilferuf vernommen", meinte er bei der Präsentation der Pläne für den "Karmel Mayerling". Diese sehen neben der Errichtung eines neuen Parkplatzes, ein Besucherzentrum als Ausgangs- und Endpunkt der Ausstellung sowie die Sanierung der Ausstellungsräume vor.

Die Kosten: rund 1,5 Millionen Euro, von denen das Land die Hälfte beisteuert. Ein weiterer Beitrag kommt von der Gemeinde Alland, den Rest versuchen die Schwestern über Spenden einzunehmen – bisher konnten sie etwa 120.000 Euro sammeln.

Abgeschlossen sollen die Arbeiten bereits im Oktober sein, bis auf wenige Wochen im September soll der Karmel durchgehend besichtigt werden können. Rund 40.000 Besucher zählt man derzeit pro Jahr. Tatsächlich dürften es zwar weit mehr sein, "viele bleiben aber leider nur am Parkplatz stehen, machen ein Foto des Gebäudes und fahren wieder", meint Anna-Lena Fahrecker, die Pressesprecherin des Karmels.

"Man muss die Geschichte auch modern erzählen", meint Priorin Regina, die nach Abschluss der Arbeiten auf mehr Besucher hofft. Pröll schätzt das Potenzial auf 60.000 bis 70.000: "Es ist viel Luft nach oben."

Mayerlings Geschichte
Früher im Eigentum des Stifts Heiligenkreuz ließ Kronprinz Rudolf das Anwesen im Wienerwald ab 1886 zum Jagdschloss umbauen. In der Nacht zum 30. Jänner 1889 fanden der Thronfolger und seine Geliebte in der "Tragödie von Mayerling" unter nach wie vor nicht ganz geklärten Umständen im Schloss den Tod. Rudolfs Vater Kaiser Franz Josef I. stiftete noch im selben Jahr den Karmeliterinnen ein Kloster und ließ das Jagdschloss entsprechend umbauen. Der Altar der Klosterkirche befindet sich an jener Stelle, an der das Liebespaar tot aufgefunden wurde.

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