„Tragödie von Mayerling“: Altes Jagdschloss verfällt

Das Jagdschloss muss dringend saniert werden.
Das Kloster, in dem 1889 die „Tragödie von Mayerling“ stattfand, verfällt. Die Rettung ist teuer.

Der Zahn der Zeit nagt am „Karmel Mayerling“ (Bezirk Baden). Heute leben hier zehn Karmelitinnen, die Infrastruktur ist in schlechtem Zustand. „Viele reden über den Mythos Mayerling, aber den Schwestern hilft niemand“, schildert Anna-Lena Fahrecker die Situation. Nun werden die Schwestern selbst aktiv und starten eine Rettungsaktion für das historische Gemäuer.

„Tragödie von Mayerling“: Altes Jagdschloss verfällt
epa01458865 An undated handout of a photograph entitled 'Kronprinz Rudolf in Jagdkleidung vor Waldkulisse, Jaenner 1889' (literally: 'Crown Prince Rudolf in hunting clothing in front of sylvan scenery, January 1889'), made available on 20 August 2008 by the Bundesmobilienverwaltung MD, shows Crown Prince Rudolf of Austria (1858 - 1889). The photograph is one of the exhibits on display at the special exhibition 'Kronprinz Rudolf - Lebensspuren' (literally: 'Crown Prince Rudolf - life traces') at the furniture museum 'Homobiliendepot' in Vienna, Austria, held from 21 August 2008 to 30 January 2009 on the occasion of Crown Prince Rudolf's 150th anniversary. EPA/BUNDESMOBILIENVERWALTUNG MD / HO EDITORIAL USE ONLY IN CONNECTION WITH A REWIEV OF THE EXHIBITION AND COPYRIGHT MENTIONED ABOVE

Rückblende: Vor 124 Jahren, am 30. Jänner 1889, veränderte sich die Geschichte der Habsburger-Dynastie nachhaltig. Der älteste Sohn des Kaisers und Thronfolger, Kronprinz Rudolf, erschoss in Mayerling erst seine Geliebte Mary Vetsera und dann sich selbst. Noch im selben Jahr zogen Karmelitinnen in das Jagdschloss, das ins Kloster „Karmel Mayerling“ umgewandelt wurde, um hier auf Wunsch von Kaiser Franz Joseph I. für Kronprinz Rudolf, Mary Vetsera und für alle anderen unglücklichen Menschen zu beten. Der Altar der Kirche etwa, steht über der Stelle, an der sich Rudolf eine Kugel in die Schläfe schoss.

„Nächstes Jahr ist das 125-jährige Jubiläum dieser Ereignisse“, sagt Anna-Lena Fahrecker. Sie ist Studentin an der theologischen Hochschule im nahen Heiligenkreuz. „Ich möchte den Schwestern helfen, die ja verborgen leben“, so Fahrecker. Der Konvent mit zehn Schwestern ist jung. „Aber die Karmelitinnen schaffen es einfach nicht mehr diese einmalige historische Stätte gebührend zu erhalten. Vieles ist heruntergekommen und für Touristen, die die einzige Einnahmequelle darstellen, nicht mehr attraktiv“, schildert Fahrecker. So gibt es derzeit nicht einmal öffentliche WC-Anlagen.

Hohe Kosten

Neben der Instandsetzung der alten Gemäuer ist nun angedacht, das Kloster mit einem Besucherzentrum, modernen Schauräumen und einer neuen Parkanlage auszustatten. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. „Landeshauptmann Erwin Pröll hat bereits Hilfe zugesagt“, so Fahrecker. „Rund 800.000 Euro müssen die Schwestern aber noch selbst aufbringen“, sagt sie.

www.karmel-mayerling.at

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